8. August 2013

Fünf Freunde und die Jagd nach den Smaragden

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Inhalt:

Die Fünf Freunde verbringen ihre Ferien mal wieder auf Georges Felseninsel. Im Morgengrauen entdeckt George zufällig zwei Männer, die sich bei der Ruine unterhalten und belauscht einen finsteren Plan: Einer alten Frau auf einem abgelegenen Schloss sollen ihre kostbaren Juwelen geraubt werden. Die Männer heißen Karl und Lenny, außerdem sprechen sie noch von einem gewissen Dave, der zu ihnen gehört. Nachdem die Männer verschwunden sind, erzählt George sofort den anderen von dem Gespräch.

Für die Freunde steht fest, dass sie den Diebstahl verhindern müssen. Sie fürchten allerdings, dass die Polizei ihnen aufgrund der dürftigen Informationen keinen Glauben schenken wird. Also wollen sie die alte Frau selbst warnen. Ihre Recherchen ergeben, dass es in der Gegend nur drei abgelegene Anwesen gibt, die von einer alleinstehenden älteren Frau bewohnt werden: Fitzwilliam Manor, Manor's House und Manor Farm. Sie machen sich auf, um alle drei Frauen zu warnen.

Mrs. Fitzwilliam empfängt sie freundlich, aber offensichtlich besitzt sie keine Juwelen und die Freunde ahnen, dass sie nicht gemeint ist. Mrs. Grant von Manor's House reagiert dagegen sehr unfreundlich und misstrauisch und schickt sie weg, ehe sie ihr alles erklären können. Am nächsten Tag wollen sie zu Mrs. Langley auf Manor Farm gehen. George jedoch möchte es zuvor am Abend noch einmal bei Mrs. Grant versuchen. Als die anderen ablehnen, macht sie sich in der Nacht mit Timmy heimlich auf den Weg - und ahnt nicht, dass sie sich dabei in höchste Gefahr begibt ...

Bewertung:

Eine gewisse Spannung kann man dem Hörspiel sicherlich nicht absprechen, immerhin geht es hier wieder einmal um ein Verbrechen, dass die Fünf Freunde ohne polizeiliche Hilfe verhindern wollen, es gibt dramatische Szenen und lange Zeit ist die Frage reizvoll, ob die Freunde das richtige Anwesen ausfindig machen können. Die Geschichte ist durchaus abwechslungsreich und hat keine wirklichen Längen.

Leider kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Handlung an zahlreichen Ecken konstruiert und unglaubwürdig wirkt. Das beginnt schon mit dem seltsamen Szenario, dass die beiden Verbrecher extra mit einem Ruderboot auf die scheinbar unbewohnte Felseninsel fahren, um sich dort in Ruhe zu unterhalten - warum man sich solche Mühe machen sollte und kein anderes ungestörtes Plätzchen für ein Fünf-Minuten-Gespräch finden konnte, bleibt offen. Noch konstruierter ist Georges Verhalten, als sie sich nachts auf den Weg zu Mrs Grant macht, um sie erneut zu warnen. Mrs. Grant war den Freunden gegenüber äußerst unfreundlich und verdächtigte sie gar, bei ihr nur spionieren zu wollen, um sie selbst auszurauben. Darüber hinaus hatte sie ihren Neffen bei sich, der damit drohte, seinen Schäferhund auf die Kinder zu hetzen. Es ist reichlich naiv und dumm von George sich trotzdem, zudem noch nachts, auf den Weg zu machen, um die alte Frau erneut zu warnen - ihr Verantwortungsbewusstsein in Ehren, aber realistisch ist das nicht. Vor allem macht sie selbst den Scheinvorschlag, Mrs. Grant einen Brief mit Erklärungen zu schreiben - das soll Julian und die anderen beruhigen, während sie sich nachts doch auf den Weg macht. Warum sie nicht wirklich die Idee mit dem Brief umsetzt, ist absolut nicht logisch.

Dazu kommen noch kleinere Mängel, die sich unterm Strich summieren: Der Erzähler erwähnt erst mehrere Minuten nach Beginn, dass George ein Mädchen ist und eigentlich Georgina heißt, statt dies direkt bei ihrem ersten Auftauchen klarzustellen. Anne verhält sich immer wieder übertrieben ängstlich: Als George die anderen nach dem belauschten Gespräch trifft und erschrocken dreinschaut, fragt Anne sie jammernd, ob sie etwa in der Folterkammer der Ruine gewesen sei oder einen Geist gesehen habe - und meint dies offensichtlich ernst. Des Weiteren fällt auf, dass sowohl Erzähler als auch Charaktere mal von "Miss Grant" und mal von "Mrs. Grant" sprechen.

Die Sprecher sind grundsätzlich nicht schlecht, allerdings wird deutlich, dass die Hauptsprecher nicht nicht an die Originalsprecher heranreichen können, die in den Folgen 1-21 sprachen. Julian und George machen ihre Sache noch am besten, unangenehm fällt dagegen Dascha Lehmann auf, die Anne sehr ängstlich und kindlich spricht. Die Nebenrollen sind wiederum sehr gut besetzt - leider übertreibt es Erzähler Lutz Mackensy hin und wieder mit seinem Pathos, anstatt sich etwas mehr zurückzunehmen.

Fazit:

Keine gelungene Folge, auch wenn die Handlung insgesamt nicht unspannend ist. Es fallen einfach zu viele gravierende unlogische Stellen auf, auch die Sprecher sind nicht immer einwandfrei. Eine unterdurchschnittliche Folge, die sich nur für Fans der Serie empfiehlt.

Sprechernamen:

Erzähler - Lutz Mackensy
George - Julia Ziffer
Julian - Florian Schmidt-Foß
Dick - Kim Hasper
Anne - Dascha Lehmann
Lenny - Lutz Harder
Karl - Helgo Libbich
Dave - Marco Kröger
Sergeant - Klaus-Peter Kaehler
Mrs. Grant - Gerda Gmelin
Mrs. Fitzwilliam - Ursula Vogel
Mrs. Langley - Ursula von Bose

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