24. November 2014

Bibi Blocksberg - Das feuerrote Nashorn

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Inhalt:

Freudige Überraschung im Hause Blocksberg: Bernhard hat endlich einmal bei einem seiner zahlreichen Preisausschreiben der Neustädter Zeitung gewonnen. Sein Gewinn ist eine Reise nach Afrika für zwei Personen. Allerdings hat Bernhard nicht wirklich Lust auf Hitze und Mücken - daher überlässt er die Reise gerne Barbara und Bibi, die begeistert sind.

Zusammen mit Karla Kolumna, die dort einen Medizinmann interviewen soll, fliegen die beiden Hexen nach Afrika. Sie freuen sich schon, bei ihrem Hotel die wilden Tiere beobachten zu können, die sich dort häufig an der Wasserstelle aufhalten sollen. Im Hotel werden sie von dem jungen Pagen Bubu empfangen, der schnell mit Bibi Freundschaft schließt. Von Tieren ist leider weit und breit nichts zu sehen. Bubu erzählt, dass es seit drei Monaten nicht mehr geregnet hat und die Wasserstelle daher versiegt ist. Damit bleiben die Tiere natürlich weg, und das ist ein großes Problem für das Hotel.

Bibi hilft, indem sie Wasser hext. Das missfällt allerdings dem Medizinmann Kalunga, den sie bei der Dorfführung mit Bubu kennen lernt. Zu seinem Ärger sind die anderen Dorfbewohner sehr beeindruckt von der kleinen Hexe und verehren sie als Urwaldprinzessin. Kalunga warnt vor dem Fluch des feuerroten Nashorns, der als Strafe über das Dorf kommen soll - und tatsächlich geschehen nachts plötzlich unheimliche Dinge, und obendrein ist das Wasser schlecht ...

Bewertung:


Im Orient war Bibi bereits schon, warum nicht auch mal Afrika - und zusammen mit Barbara und Karla Kolumna ergibt sich daraus ein unterhaltsames Abenteuer, wenngleich es sein Potenzial nicht voll ausschöpft.

Die Grundidee ist gut, und generell gibt es in dieser Folge zunächst viel Spannung und vor allem Dramatik. Nicht nur der exotische Schauplatz hat seinen Reiz, auch die Handlung ist sehr kurzweilig und geizt nicht mit Wendungen. Bibi wird nach ihrer Wasserhexerei zunächst von den begeisterten Dorfbewohnern als Zaubermädchen verehrt. Das ist ihr gar nicht so recht, denn Bibi möchte schließlich wie ein normales Mädchen behandelt werden, auch wenn sie besondere Kräfte hat. Medizinmann Kalunga aber sorgt dann für erhebliche Unruhe. Das feuerrote Nashorn soll angeblich über das Dorf kommen, als Rache für die Wasser-Hexerei - Wasser darf laut Kalunga nämlich nicht auf diese Weise beschafft werden. Er behauptet schließlich sogar, dass Bibi geopfert werden muss, um das Nashorn zu besänftigen. Als auch noch das Wasser plötzlich verdorben schmeckt und sich somit Kalungas Aussagen zu bestätigen scheinen, schwebt Bibi in höchster Gefahr.

Bubu ist eine liebenswerte Nebenfigur, und Karla Kolumna sorgt für die eine oder andere witzige Szene. Ein bisschen lehrreich ist die Geschichte auch mal wieder; Freundschaft, Zusammenhalt und Ehrlichkeit werden hervorgehoben, zudem wird Neugierde auf fremde Kulturen geweckt. Neben den Stammsprechern überzeugen vor allem die Sprecher von Bubu und Kalunga. Stefan Krause, der den afrikanischen Jungen Bubu spricht, ist ein alter Hase im Synchrongeschäft, sprach er doch Ende der achtziger Jahre in zahlreichen Folgen der TV-Serie "DuckTales" Tick. In den vergangenen Jahren war er vor allem in der Neuauflage von "Hui Buh, das Schlossgespenst" in der Titelrolle tätig. Die raue, finstere Stimme von Kalunga gehört Helmut Krauss, vielen TV-Zuschauern als Nachbar Paschulke in "Löwenzahn" bekannt.

Schwächen gibt es allerdings auch. Bei aller Dramatik ist die Handlung leider zu vorhersehbar, was hinter dem "feuerroten Nashorn" steckt, können selbst die jüngsten Leser sehr schnell erraten. Nicht ideal ist auch die Darstellung der Urwaldbewohner inklusive Bubu, die ein bisschen zu rückständig dargestellt werden. Bubu redet Bibi und die anderen anfangs immer mit "Weißes Mädchen" und "Weiße Dame" an. Die Dorfbewohner sind ein bisschen einfach gestrickt, da sie Bibi erst sofort vergöttern und sich dann wiederum schnell durch Kalunga verunsichern lassen. Ein bisschen weniger Klischees wären hier schön gewesen, auch oder gerade, weil es sich um ein Kinderhörspiel handelt.

Es ist sicher auch nicht für alle kleinen Hörer gut zu verdauen, dass Bibi allen Ernstes geopfert werden soll - und das wirft auch nicht gerade ein schönes Bild auf die Darstellung der Urwaldbewohner. Natürlich müssen Kinder keine Angst beim Hören haben, dass tatsächlich etwas Schlimmes passiert, aber so ganz optimal ist dieser Handlungsverlauf nicht.

Fazit:

Ein insgesamt unterhaltsame Folge der Bibi-Reihe, die eine abwechslungsreiche Handlung, amüsante Szenen und Dramatik bietet. Leider ist die Auflösung selbst für Kinder zu vorhersehbar und die Darstellung der Urwaldbewohner ein bisschen zu klischeehaft und naiv - die Geschichte könnte damit noch besser sein und nutzt nicht ganz ihr Potenzial.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Bubu: S. Krause
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Kalunga: H. Krauss
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Klappermann: W. Leippil
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: J. Nottke

1 Kommentar:

  1. Hallöchen :)
    Ganz großes Lob an dich für diesen tollen Blog! Ich lese ihn ständig und freue mich vor allem immer über die Bibi- und Bibi und Tina-Rezensionen!

    Ganz liebe Grüße
    Sandra

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