1. Oktober 2013

Der kleine Vampir und die große Verschwörung - Angela Sommer-Bodenburg

Produktinfos:

Ausgabe: 2000
Seiten: 128
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Die Autorin:

Angela Sommer-Bodenburg wurde 1948 bei Hamburg geboren und lebt seit 1992 in Kalifornien. Bisher sind über 40 Bücher von ihr erschienen, darunter Romane, Kurzgeschichten, Gedichte und Bilderbücher. Ihre Werke wurden in 27 Sprachen übersetzt. Weitere Gruselbücher von ihr neben der Reihe um den kleinen Vampir sind z.B. "Die Moorgeister" und "Wenn du dich gruseln willst". Eine weitere sehr erfolgreiche Buchserie ist die Reihe um den sprechenden Bernhardiner "Schokolowski".

Hintergrund:

Der achtjährige Anton ist ein Vampirfan und liebt gruselige Bücher. Sein bester Freund ist Rüdiger, ein echter kleiner Vampir, der eines Abends auf seinem Fensterbrett saß. Da Rüdiger selbst noch ein Kind ist, freundeten sich die beiden rasch an. Auch Rüdigers kleine Schwester Anna steht Anton sehr nah. Antons Eltern jedoch glauben nicht an Vampire, daher müssen sie sich in ihrer Gegenwart als Menschen ausgeben und ihre nächtlichen Ausflüge mit Anton geheim halten.

Inhalt:

Anton hat eine gute Möglichkeit gefunden, um endlich mehr über den geheimnisvollen Igno von Rant herauszufinden - den angeblichen Vampir, der in Annas und Rüdigers Familie einheiraten will. In dem auffallend neuen Sarg, den Anton in dessen Villa entdeckt hat, steht der Name des Sargtischlers. Anton schiebt bei jenem Johann Holzrock ein Schulreferat vor und erfährt von einem Käufers namens Doktor Gans - dessen markantes Auto vor Igno von Rants Villa geparkt hat. Tatsächlich sieht Anton tags darauf Doktor Gans bei der Villa Reinblick und spekuliert, dass er der menschliche Gehilfe von Igno von Rant ist.

Damit die Verlobungszeremonie fehlerfrei gelingt, legen Tante Dorothee und Igno von Rant eine Probe ab. Wieder spürt Anton, der heimlich mit Anna die Zeremonie beobachtet, Misstrauen gegenüber Igno von Rant - doch weder die verliebte Tante Dorothee noch Anna, die "Onkel Igno" wegen seiner freigiebigen Geschenke immer noch für nett und harmlos hält, sind misstrauisch.

Erst als Anton Anna suggeriert, dass ihre Cousine Olga seine Bedenken teilt, reagiert Anna aus Eifersucht - und macht bei ihren Nachforschungen eine interessante Entdeckung, der Anton nachgehen muss und die ihn zu einer großen Verschwörung führt ...

Vampirische Verschwörungen

Im 13. Band der Kleine-Vampir-Serie und dem fünften, der sich um Igno von Rant dreht, wird jene Fortsetzungsgeschichte um Igno von Rant zu Ende geführt und sein Geheimnis endlich gelüftet. Vor allem gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse, wenn Anton äußerst prekäre Entdeckungen macht. Für Spannung ist daher gesorgt, gleich in mehrfacher Hinsicht: Natürlich geht es vor allem darum, zu klären, was es mit Igno von Rant auf sich hat, der beim Psychologen Herrn Schwartenfeger ein Programm zur Heilung der "Sonnenphobie" absolvierte, ausgerechnet die füllige und leicht reizbare Tante Dorothee heiraten will, nachts nicht gut sehen kann und lieber zu Fuß geht als zu fliegen. Anton ist von Anfang an misstrauisch und grübelt hin und her, was Igno von Rant mit seiner Einheiratung in die Familie Schlotterstein bezwecken könnte und ob er vielleicht sogar ein verkleideter Mensch sein könnte.

Weiterhin brisant ist, dass Rüdiger wieder auf seine Cousine Olga von Seifenschwein trifft, das so hübsche wie arrogante transsilvanische Vampirmädchen, das ihn erneut ausnutzt. Olga sorgt wiederum bei Anna für Eifersucht, weil sie sich etwas zu sehr für Anton interessiert, sich sogar bei seinen Eltern zeigt, die lustigerweise angetan sind von dem scheinbar so höflichen und adretten Mädchen. Anton hat seinerseits alle Mühe, sie sich im wahrsten Sinn des Wortes vom Hals zu halten. Es ist geschickt inszeniert, wie sich am Ende alles zusammenfügt, wie Antons vorherige Beobachtungen nun einiges in neuem Licht erscheinen lassen und auf welche Weise er seine Erkenntnisse gewinnt.

Trotzdem ist das Ende in gewisser Weise enttäuschend, denn Antons bahnbrechende Erkenntnisse werden nicht angemessen thematisiert. Die Folgen dieser Enthüllungen werden kaum angesprochen, gewisse Personen tauchen überhaupt nicht mehr auf - dabei wären gerade die Reaktionen von Herrn Schwartenfeger oder Tante Dorothee sehr interessant gewesen. Da auch im nachfolgenden Band nur unzureichend auf diese Thematik eingegangen wird, bleiben also ein paar Fragen offen und der Leser muss sich einiges zusammenreimen - und das, obwohl die Ereignisse genug Stoff für ein dramatisches Finale geliefert hätten. Zurück bleibt am Ende der unschöne Eindruck, die Fertigstellung des Buches sei in aller Eile erfolgt und ist es letztlich unverständlich, dass ein so liebloser Schluss den 'Höhepunkt' der Geschichte bilden soll, die sich über fünf Bände erstreckte.

Fazit:

Ein unterhaltsamer Band aus der Reihe, der das Hauptthema der Bände 9-13 abschließt und teils recht spannend ist - allerdings schöpft das Ende bei Weitem nicht das Potential aus und verläuft angesichts der Möglichkeiten etwas enttäuschend.

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