23. September 2013

Bibi Blocksberg - Der Hexenschatz

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Inhalt:

Bibi erhält einen aufgeregten Anruf von ihrem Schulfreund Flori. Flori arbeitet in den Ferien im Neustädter Museum und hat dort eine uralte Karte gefunden, vermutlich eine Schatzkarte. Er wollte sie unbedingt dem Museumsdirektor zeigen - doch die Karte ist plötzlich verschwunden.

Bibi sieht in der Hexenkugel, dass die Karte in einem Zelt liegt. Kurzerhand hext Bibi sich und Flori dorthin, um die Karte zu finden. Die beiden finden sich in einer verfallenen Stadt im südamerikanischen Regenwald wieder. Sie entdecken auch das Zelt, doch die Karte ist weg. Dafür treffen sie auf das einheimische Mädchen Sina und sein Äffchen Chitta.

Sina erzählt ihnen von einem Mann, der offenbar mit der Karte unterwegs war. Außerdem erzählt sie von dem legendären Hexenschatz, den es nach der Legende in der Hexenstadt geben soll. Bibi, Flori und Sina sind entschlossen, den Schatz zu finden - und sie wollen dem Kartendieb dabei zuvorkommen. Ihr Weg führt sie in einen Palast voller Rätselaufgaben ...

Bewertung:

Schatzsuche, exotische Umgebung, eine verfallene Stadt und Rätselaufgaben ... diese vielversprechenden Komponenten wecken hohe Erwartungen an diese Folge, die jedoch kaum bestätigt werden.

Grundsätzlich ist das Grundgerüst der Handlung zwar nicht übel, und für die jüngsten Hörer ist die Folge sicherlich auch unterhaltsam und recht spannend: Die Handlung ist nicht zu vorhersehbar, man weiß nicht, was alles für Rätsel und Aufgaben auf die Freunde lauern und was es schließlich mit dem Schatz auf sich hat. Die Rätsel können Kinder dazu animieren, selbst ein bisschen mitzugrübeln, und man darf gespannt sein, wie das Zusammentreffen mit dem Kartendieb verläuft. Sicher werden einige der jüngsten Hörer auch ihre Freude an dem Äffchen Chitta haben, und Sina ist zwar ein unspektakulärer, aber doch sympathischer Charakter. Wie bei Kiddinx-Produktionen üblich, wurde der akustische Hintergrund ansprechend gestaltet durch diverse dezente Tiergeräusche und tropfendes Wasser.

Leider war es das im Grunde aber auch schon mit den positiven Aspekten. Negativ ist einmal der zu plötzliche Einstieg mit einem hektischen Flori am Telefon, der "Die Karte ist weg!" ruft, ohne dass man weiß, um was es sich genau handelt. Viel zu rasant werden auch Bibi und Flori in den Regenwald versetzt. Bibi-Fans haben hier den direkten Vergleich zur etwas ähnlichen Folge "Bibi im Dschungel", wo ein aufwändiger Hexspruch nötig war, und selbst da war gar keine Dschungelreise geplant, sondern Bibi dachte, es würden nur ein paar Grünpflanzen wachsen. Man denke auch etwa an die Folge "Auf der Märcheninsel", wo Bibi und Marita eine lange Flugreise auf dem Besen unternehmen müssen, um zum angepeilten Ort zu gelangen. Dass Bibi hier so mir nichts dir nichts sich und Flori ohne jede Vorbereitung zum Zelt hext, ohne auch nur zu ahnen, in welche Situation sie sich begeben, ist weder besonders realistisch noch ansprechend inszeniert.

Flori ist ein weiterer Schwachpunkt der Folge. Gerrit Schmidt-Foß ist grundsätzlich ein sehr guter Sprecher, man denke etwa an seine Stammrolle in der Mystery-Jugendserie "Point Whitmark". Als Flori ist er jedoch fehlbesetzt, seit er die Rolle von Oliver Elias übernommen hat - er bemüht sich, seine Stimme deutlich jünger klingen lassen, und wirkt dadurch absolut künstlich und aufgesetzt. Susanna Bonasewicz klingt auch noch mit mittlerweile über 50 Jahren wie ein junges Mädchen in ihrer Bibi-Rolle, aber diese Gabe ist nun mal nicht jedem Sprecher gegeben - es wäre nur zu wünschen, dass Kiddinx sich endlich nach einer neuen Flori-Besetzung umsieht.

Sina bleibt zu blass, da hat es schon viele facettenreichere Nebenfiguren gegeben, man erfährt kaum etwas zu ihrem Hintergrund; sie ist einfach nur da, weil die Handlung eine Einheimische erfordert, die Bibi und Flori hilft. Dass ihr Äffchen beinah genauso heißt wie Tarzans Schimpansengefährten "Cheeta", ist wenig originell, und dass Chittas Laute von einem menschlichen Sprecher übernommen werden, macht es auch nicht besser. Die Identität des Kartendiebes ist keine Überraschung, wenn man an einer Stelle mal gut hinhört, und die Rätsel lassen sich etwas zu einfach lösen. Aufgewertet hätte die Folge mit Sicherheit das Mitwirken eines weiteren Hauptcharakters, der interessanter als Flori ist, etwa Karla Kolumna oder eine weitere Hexe.

Fazit:

Eine alles in allem leider unterdurchschnittliche Folge, die ihr Potenzial bei Weitem nicht ausschöpft. Die Handlung hätte atmosphärischer gestaltet werden können, Floris Stimme ist unpassend, es mangelt an interessanten Nebenfiguren, die Spannung kommt zu kurz angesichts des an sich doch vielversprechenden Themas.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Florian: G. Schmidt-Foß
Sina: J. Stöpel
Herr Gierig: M. Klages
Chitta: S. Meszerits
Erzähler: G. Schoß

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