26. September 2013

Bibi Blocksberg - Bibi total verknallt

Produktinfos:

Ausgabe: 2009
Seiten: 192
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Inhalt:

Bibi kommt zu spät zur Schule und landet in der Eile mit ihrem Besen direkt im Klassenzimmer - und zwar ausgerechnet auf dem neuen Mitschüler Julian. Bibi ist das furchtbar peinlich - erst recht, als sie feststellt, wie süß Julian ist. Den Rest der Stunde ist Bibi völlig weggetreten. Für ihre Freunde Flori, Moni und Marita ist klar: Bibi hat sich verliebt.

Bibi schämt sich, dass Julian sie durch eine Bruchlandung kennen gelernt hat und fürchtet, dass er sie jetzt für eine schlechte Hexe hält. Also hext sie seine Lieblingsband auf den Schulhof, um ihn zu beeindrucken. Die Schüler sind begeistert - nur Julian nicht, Stattdessen reagiert er genervt auf die Hexerei und verschwindet.

Die kleine Hexe ist perplex. Es stellt sich heraus, dass Julian nichts von Hexerei hält und sich nur mit Bibi treffen möchte, wenn sie einen Tag lang auf das Hexen verzichtet. Bibi ist verwirrt und verunsichert. Ihre Freunde Moni, Marita und Flori raten ihr ab, sich wegen Julian zu verstellen; Mutter Barbara, ihre Hexenfreundin Amanda und Oma Grete warnen Bibi zudem vor einer unbedachten Liebeshexerei. Die Schmuckladenbesitzerin Kriemhild Karfunkel allerdings, der Bibi ihr Problem erzählt, rät ihr, Julians Wunsch nachzukommen. Bibi überlegt schließlich sogar, Julian zuliebe ihre Hexenkraft komplett abzulegen ...

Bewertung:

Treue Bibi-Hörer wissen: Mit ihren dreizehn Jahren war Bibi bereits ein paar Mal ziemlich verliebt, und das war eigentlich jedes Mal auch ganz niedlich gestaltet. Das erste Mal erlebte man die kleine Hexe verschossen in der Folge "Bibi verliebt sich", dann schwärmte sie in "Bibi im Zirkus" für den netten Zirkusjungen Pedro. In der Bibi-und-Tina-Serie verguckte sie sich in den charmanten jungen Tierarzt Robert, was immer wieder für witzige Szenen sorgte - und schließlich verlor sie, ebenfalls in "Bibi und Tina", ihr Herz an Mikosch, den mutigen jungen Reiter aus der Puszta, der ihre Gefühle augenscheinlich erwidert. Auch wenn Mikosch nach wie vor in Ungarn zuhause ist und nur sporadisch in der Serie auftaucht, scheint diese Freundschaft mit Verliebtheitsgefühlen zwischen den beiden auf Dauer ausgelegt sein.

Leider kann dieser Band an keine der früheren Episoden auch nur annäherungsweise anknüpfen, sondern präsentiert im Gegenteile eine Fülle an Mankos. Die positiven Aspekte sind äußerst überschaubar - ein paar vereinzelte witzige Stellen, vor allem gegen Ende, wenn ein Liebeszauber misslingt und als Folge daraus der Bürgermeister Karla Kolumna nachstellt, Sekretär Pichler wiederum dem Bürgermeister und Bibis Lehrerin Frau Müller-Riebensehl ihrerseits Herrn Pichler verfallen ist. Die flüchtende Karla und die drei schwärmerisch Verliebten, denen ihr Verhalten hinterher sehr peinlich ist, sind durchaus amüsant - aber retten kann dies den Band indes nicht.

Julian selbst ist keine besonders interessante Person. Über seinen Charakter erfährt man kaum etwas, Bibi ist einfach direkt von seinem Aussehen hin und weg. Dass er wie ein melancholischer Emo aussieht, macht die Sache auch nicht gerade besser und schöner wäre es einfach grundsätzlich gewesen, wenn Bibi sich aufgrund gewisser Charakterzüge in ihn verliebt hätte und nicht bloß, weil er "süß" aussieht.

Weiterhin ist es unglaubwürdig, dass Bibi tatsächlich allen Ernstes einen Weg finden möchte, ihre Hexkraft loszuwerden, nur um Julians 'Idealbild' eines normalen Mädchens zu entsprechen. Das ist nicht nur charakteruntypisch für die kleine Hexe, sondern hier wurde scheinbar auch vergessen, dass genau dies Mutter Barbara in der Folge "Mamis Geburtstag" selbst nicht gelang - ganz abgesehen davon, dass Bibi seinerzeit völlig verzweifelt darüber war, dass ihre Mutter keine Hexe mehr sein wollte, und man nicht glauben kann, dass sie jetzt selbst diesen Weg eingehen will.

Es ist zudem unlogisch, wie Bibi mit dem Versprechen an Julian umgeht, zumindest einen Tag lang nicht zu hexen. In der Schule steht sie mehrfach vor Situationen, in denen sie sich sehr zurückhalten muss, und es fällt ihr schwer, gegenüber ihren Freunden eine Ausrede für ihr Nichthexen zu finden - dabei ist Bibi ansonsten in der Serie doch generell das Hexen in der Schule verboten, sowohl seitens ihrer Eltern als auch seitens der Lehrer, und es dürfte eigentlich kein Problem sein, sich darauf zu berufen.

Unlogisch ist auch, dass sie so verzweifelt reagiert, weil sie instinktiv dauernd hexen will. Bekanntlich gibt es schließlich durchaus Möglichkeiten, um kurzzeitig die Hexkraft zu verlieren. Normalerweise sind dies unangenehme Nebeneffekte, hier aber könnte Bibi sie nutzen, um ihre Hexkraft für den speziellen Tag abzulegen. In "Der Superhexspruch" wurde gezeigt, dass eine Hexe durch einen Fünffach-Hexspruch für eine Weile ihre Kräfte verliert (auch wenn Bibi in anderen Folgen wiederum sogar Sechsfachsprüche ohne weitere Folgen bewältigt). In der Doppelfolge "der Reiterhof" büßte Bibi dafür, dass sie die Hoftiere zum Sprechen brachte, für einen Tag ihre Hexkraft ein. In der Bibi-und-Tina-Folge "Die Super-Ponys" spricht Bibi so viele einzelne Hexsprüche, dass sich ihre Hexkraft ebenfalls für eine Weile erschöpft. Theoretisch dürfte es also kein Problem für sie sein, diesen Effekt bewusst zu erzielen, und sie müsste daher nicht krampfhaft versuchen, ihren Instinkt einen Tag lang zu bekämpfen.

Unverständlich ist außerdem, dass Bibi tatsächlich einen Liebeszauber erwägt, obgleich sie doch seinerzeit in der Folge "Bibi verliebt sich" die unangenehmen Folgen erlebte mit einem liebestollen Joachim, der sie mit tausend Rosen überschütte und schwülstige Liebesschwüre von sich gab, bis Bibi Angst und Bange wurde. Eigentlich sollte man meinen, dass Bibi daraus gelernt hat, dass sich Liebe nicht durch Hexerei hervorrufen lässt. Nur ein kleiner Schwachpunkt, aber dennoch erwähnenswert ist das Nebenthema der "Liebesinsel", die der Bürgermeister zu einem eigenzwecklichen Erholungspark umwandeln will. Dieser Strang klingt, auch wegen des passenden Namens der Insel, zunächst als würde er im weiteren Verlauf eine größere Rolle spielen, was dann aber doch nicht eintrifft. Schließlich ist auch das Ende nicht wirklich überzeugend, sondern verläuft viel zu knapp und lieblos, ein geradezu gezwungener Schluss.

Last but not least: Tippfehler können passieren, auch in Büchern, etwas ärgerlich ist aber die durchgängig falsche Schreibweise der "Litfasssäule" - denn dank des Eigennamens "Litfaß" hat sich die Litfaßsäule trotz Rechtschreibreform ihr ß bewahrt, was dem Autor/Lektor/Korrektor offenbar entgangen ist.

Fazit:


Eindeutig unterdurchschnittlicher Bibi-Band, der Gott sei Dank nicht auch noch als Hörspiel erschienen ist. Bibis Verhaltensweisen sind unrealistisch und übertrieben, es existieren viele unlogische Stellen, die wenigen witzigen Szenen können dies nicht aufwiegen.

23. September 2013

Bibi Blocksberg - Der Hexenschatz

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Inhalt:

Bibi erhält einen aufgeregten Anruf von ihrem Schulfreund Flori. Flori arbeitet in den Ferien im Neustädter Museum und hat dort eine uralte Karte gefunden, vermutlich eine Schatzkarte. Er wollte sie unbedingt dem Museumsdirektor zeigen - doch die Karte ist plötzlich verschwunden.

Bibi sieht in der Hexenkugel, dass die Karte in einem Zelt liegt. Kurzerhand hext Bibi sich und Flori dorthin, um die Karte zu finden. Die beiden finden sich in einer verfallenen Stadt im südamerikanischen Regenwald wieder. Sie entdecken auch das Zelt, doch die Karte ist weg. Dafür treffen sie auf das einheimische Mädchen Sina und sein Äffchen Chitta.

Sina erzählt ihnen von einem Mann, der offenbar mit der Karte unterwegs war. Außerdem erzählt sie von dem legendären Hexenschatz, den es nach der Legende in der Hexenstadt geben soll. Bibi, Flori und Sina sind entschlossen, den Schatz zu finden - und sie wollen dem Kartendieb dabei zuvorkommen. Ihr Weg führt sie in einen Palast voller Rätselaufgaben ...

Bewertung:

Schatzsuche, exotische Umgebung, eine verfallene Stadt und Rätselaufgaben ... diese vielversprechenden Komponenten wecken hohe Erwartungen an diese Folge, die jedoch kaum bestätigt werden.

Grundsätzlich ist das Grundgerüst der Handlung zwar nicht übel, und für die jüngsten Hörer ist die Folge sicherlich auch unterhaltsam und recht spannend: Die Handlung ist nicht zu vorhersehbar, man weiß nicht, was alles für Rätsel und Aufgaben auf die Freunde lauern und was es schließlich mit dem Schatz auf sich hat. Die Rätsel können Kinder dazu animieren, selbst ein bisschen mitzugrübeln, und man darf gespannt sein, wie das Zusammentreffen mit dem Kartendieb verläuft. Sicher werden einige der jüngsten Hörer auch ihre Freude an dem Äffchen Chitta haben, und Sina ist zwar ein unspektakulärer, aber doch sympathischer Charakter. Wie bei Kiddinx-Produktionen üblich, wurde der akustische Hintergrund ansprechend gestaltet durch diverse dezente Tiergeräusche und tropfendes Wasser.

Leider war es das im Grunde aber auch schon mit den positiven Aspekten. Negativ ist einmal der zu plötzliche Einstieg mit einem hektischen Flori am Telefon, der "Die Karte ist weg!" ruft, ohne dass man weiß, um was es sich genau handelt. Viel zu rasant werden auch Bibi und Flori in den Regenwald versetzt. Bibi-Fans haben hier den direkten Vergleich zur etwas ähnlichen Folge "Bibi im Dschungel", wo ein aufwändiger Hexspruch nötig war, und selbst da war gar keine Dschungelreise geplant, sondern Bibi dachte, es würden nur ein paar Grünpflanzen wachsen. Man denke auch etwa an die Folge "Auf der Märcheninsel", wo Bibi und Marita eine lange Flugreise auf dem Besen unternehmen müssen, um zum angepeilten Ort zu gelangen. Dass Bibi hier so mir nichts dir nichts sich und Flori ohne jede Vorbereitung zum Zelt hext, ohne auch nur zu ahnen, in welche Situation sie sich begeben, ist weder besonders realistisch noch ansprechend inszeniert.

Flori ist ein weiterer Schwachpunkt der Folge. Gerrit Schmidt-Foß ist grundsätzlich ein sehr guter Sprecher, man denke etwa an seine Stammrolle in der Mystery-Jugendserie "Point Whitmark". Als Flori ist er jedoch fehlbesetzt, seit er die Rolle von Oliver Elias übernommen hat - er bemüht sich, seine Stimme deutlich jünger klingen lassen, und wirkt dadurch absolut künstlich und aufgesetzt. Susanna Bonasewicz klingt auch noch mit mittlerweile über 50 Jahren wie ein junges Mädchen in ihrer Bibi-Rolle, aber diese Gabe ist nun mal nicht jedem Sprecher gegeben - es wäre nur zu wünschen, dass Kiddinx sich endlich nach einer neuen Flori-Besetzung umsieht.

Sina bleibt zu blass, da hat es schon viele facettenreichere Nebenfiguren gegeben, man erfährt kaum etwas zu ihrem Hintergrund; sie ist einfach nur da, weil die Handlung eine Einheimische erfordert, die Bibi und Flori hilft. Dass ihr Äffchen beinah genauso heißt wie Tarzans Schimpansengefährten "Cheeta", ist wenig originell, und dass Chittas Laute von einem menschlichen Sprecher übernommen werden, macht es auch nicht besser. Die Identität des Kartendiebes ist keine Überraschung, wenn man an einer Stelle mal gut hinhört, und die Rätsel lassen sich etwas zu einfach lösen. Aufgewertet hätte die Folge mit Sicherheit das Mitwirken eines weiteren Hauptcharakters, der interessanter als Flori ist, etwa Karla Kolumna oder eine weitere Hexe.

Fazit:

Eine alles in allem leider unterdurchschnittliche Folge, die ihr Potenzial bei Weitem nicht ausschöpft. Die Handlung hätte atmosphärischer gestaltet werden können, Floris Stimme ist unpassend, es mangelt an interessanten Nebenfiguren, die Spannung kommt zu kurz angesichts des an sich doch vielversprechenden Themas.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Florian: G. Schmidt-Foß
Sina: J. Stöpel
Herr Gierig: M. Klages
Chitta: S. Meszerits
Erzähler: G. Schoß

20. September 2013

Bibi und Tina - Das Kürbisfest

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Inhalt:

Herbst in Falkenstein: Der Mühlenhofbauer hat so viele Kürbisse geerntet, dass er nicht weiß, wohin damit. Gerne überlässt er Bibi und Tina eine ganze Wagenladung. Die beiden freuen sich, auch wenn sie noch nicht wissen, was sie mit all den Kürbissen anstellen wollen.

Auf dem Weg ins Dorf treffen sie die Geschwister Ralph und Reni, die ihre Ferien auf dem Mühlenhof verbringen. Die beiden sind mit der Kutsche unterwegs und haben eine Panne, Bibi und Tina bringen sie in die Schmiede. Dort freunden sich die Geschwister auch mit Freddy an. Die beiden hatten sich auf ihren Bauernhofurlaub gefreut, finden es auf dem Mühlenhof allerdings ziemlich langweilig.

Bibi und Tina wollen ihnen die letzten Tage vergnüglich gestalten und reiten mit ihnen aus. Schließlich kommt Bibi die Idee, zum Abschied ein Kürbisfest zu veranstalten, zu dem viele Falkensteiner eingeladen werden. Aus den Kürbissen lassen sich viele leckere Sachen zaubern, der Hof wird herbstlich geschmückt, und lustige Spiele gibt es auch ...

Bewertung:


Alle paar Jahre erscheint bei "Bibi und Tina" eine saisongemäße Folge, die sich um Ostern, Weihnachten oder eben wie hier um den Herbst dreht. Im Gegensatz zu der neueren Halloween-Folge "Allein im Schloss" ist diese Episode deutlich weniger spannend und aufregend, versteht es aber dennoch, zu überzeugen.

Das Kürbisfest ist der Aufhänger für die Handlung, allerdings setzt sich die Folge eher aus einzelnen Versatzstücken zusammen, die sich lose ergänzen. Ein zentraler Punkt ist die neu gewonnene Freundschaft zu Ralph und Reni. Die beiden freuen sich sehr, Bibi und Tina - und nicht zuletzt auch Freddy, der intensiv mit Reni flirtet - kennengelernt zu haben, haben aber ein Problem: Sie möchten ihren Urlaub um ein paar Tage verlängern, doch es fehlt ihnen am nötigen Geld. Ihr älterer Bruder Uwe bittet sie darum, ihm Geld zu leihen, damit er seinem Schwarm Silvy ein hübsches Abschiedsgeschenk machen kann, und Ralph und Reni wollen ihm den Gefallen machen.

Weiterhin finden Bibi und Tina ein verletztes Kätzchen, das zudem noch kurz davor steht, Junge zu bekommen und das versorgt werden muss. Zudem sind die Vorbereitungen für das spontane Kürbisfest mehr als aufwändig, schließlich muss vorher viel eingekauft, gekocht, dekoriert und organisiert werden. Es ist eine der ruhigeren und gemütlicheren Bibi-und-Tina-Folgen, die auf unaufdringliche Weise Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft aufgreift und bei Kindern sicherlich Lust darauf weckt, selbst einmal ein Kürbisfest zu veranstalten und vielleicht das eine oder andere Rezept mit Mamas oder Papas Hilfe selbst auszuprobieren. Typisch ist vor allem, dass Bibi und Tina viele Dekorationen eigenhändig basteln, anstatt sie zu kaufen oder zu hexen - wie in so vielen anderen Folgen wird auch hier dafür plädiert, das Haus auf kostengünstige und kreative Weise zu schmücken - einmal, weil es mehr Spaß macht, und einmal, weil die Martins bekanntlich keine reichen Leute sind.

Sehr positiv ist die große Anzahl an Nebencharakteren, die sich hier versammeln. Der Mühlenhofbauer ist mit der Partie und weitaus weniger grummelig als sonst, ebenso Alexander und sein Vater, Graf von Falkenstein und auch Frau Dr. Gudrun Spitzweg, die neue Tierärztin, die seinerzeit in Folge 31 ausgiebig vorgestellt wurde. Auch Freddy "der Sheriff" ist dabei, hier ausnahmsweise mal nicht auf Tina fixiert, da ihm die nette Reni ausgesprochen gut gefällt. Die Sprecherbesetzung der Nebenrollen weiß ebenfalls zu überzeugen. Arianne Borbach, die regelmäßig Cate Blanchett und Catherine Zeta-Jones synchronisiert und auf dem Hörspielsektor vor allem für ihre Mitwirkung in "Jack Slaughter" und "Offenbarung 23" bekannt ist, passt mit ihrer dunklen, wohlklingenden und ausdrucksstarken Stimme gut zu der Tierärztin. Gudrun Spitzweg erschien bei ihrem ersten Auftauchen bekanntlich recht kühl und leicht arrogant, doch schon bald nach dem Auftauen offenbarte sich ihre herzliche Art, die sie auch hier zu einer sympathischen Figur macht - wenn man auch schmerzlich ihren Vorgänger, Dr. Robert Eichhorn, vermisst, für den Bibi auf amüsante Weise schwärmte. Eine weitere populäre Stimme in den Nebenrollen ist Marie Bierstedt als Reni, bekannt als deutsche Ausgabe von Kirsten Dunst und Kate Beckinsale und in der Benjamin-Blümchen-Reihe seit ein paar Jahren fest als Stella dabei.

Gravierende Schwachpunkte fallen nicht auf, die Folge ist nur weniger spannend als andere aus der Reihe, und es fehlt ihr ein besonderer Moment, eine Art Höhepunkt. Es ist keine Folge, die zum häufigen Hören animiert, da die Handlung zeitweise etwas langatmig daherplätschert, und es ist durchaus etwas schade, dass das herbstliche Flair nicht ein bisschen gruseliger gestaltet wurde - allerdings wird das wiederum jene Hörer freuen, die mit Halloween nichts anfangen können. Es wird deutlicher weniger gehext als sonst, was sicherlich zur Abwechslung nicht schlecht ist, aber auch so manchen Bibi-Fan etwas enttäuschen wird.

Fazit:

Eine lehrreiche, eher unspektakuläre und insgesamt gelungene Hörspielfolge, die gut in die herbstliche Jahreszeit passt. Spannung wird hier zwar kaum geboten, und es gibt viele bessere Folgen, dennoch eine empfehlenswerte Episode der Serie.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Frau Martin: E. Meyka
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Freddy: O. Rohrbeck
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Frau Dr. Spitzweg: A. Borbach
Reni: M. Bierstedt
Ralph: H. Maurer
Uwe: R. Kahnmeyer
Erzähler: G. Schoß

19. September 2013

LTB - Fantastische Geschichten mit Micky (Band 80)

Produktinfos:

Ausgabe: 1982 (Titel der Neuauflage: Immer Ärger mit den Vorfahren)
Seiten: 254
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Inhalt:

"Ärger mit den Vorfahren": (Story: G.Martina / Zeichnungen: M. de Vita)
Goofy entdeckt auf seinem Dachboden ein Päckchen mit Blumensamen, die einem seiner Vorfahren gehört haben. Als er sie einpflanzt, wächst aus ihnen plötzlich ein Baum, der ihn und Micky mit sich reißt und davonfliegt. Kurz darauf landen die Freunde wieder und stellen fest, dass sie in die Steinzeit geraten sind. Aber dies ist nur der Auftakt einer Reihe von Reisen, die Micky und Goofy mit dem Baum unternehmen. Nacheinander führt der Baum sie zu Goofys Vorfahren in den verschiedensten Epochen - von den Sumerern zu den Römern, den Karthagern, den Hunnen, in den Krieg zwischen Pisa und Lucca, auf den Mississippi und schließlich in den Wilden Westen. Leider sind Goofys Vorfahren den beiden nicht immer wohlgesonnen und auch die Situationen, in die sie geraten, sind alles andere als angenehm. Während sie die Epochen der Geschichte durchstreifen, suchen sie nach einem Ausweg, wie sie wieder zurück nach Hause gelangen können ...

"Wie Minni auszog, das Fürchten zu lernen": (Z: M. Gonzales)
Micky und Minni machen einen Rummelbesuch mit Achterbahnfahrt und Geisterbahn. Dabei stellt sich heraus, dass die beiden sich vor ganz unterschiedlichen Dingen fürchten ...

"Der König von Entenhausen": (S: A. Dester / Z: S. Asteriti)
Rom zur Zeit der Antike: Der böse Heerführer Karolus hat Entenhausen überfallen, den König der Stadt und zahlreiche seiner Untertanen gefangen genommen. Micky und Goofy tarnen sich als Römer und planen, ihren König zu befreien. Im Kolosseum scheint sich eine Gelegenheit zu bieten: Ein Wagenrennen steht an und der Sieger darf sich vom Kaiser etwas wünschen, auch die Freilassung eines Gefangenen. Micky steht ein hartes Rennen bevor, denn auch Karolus nimmt daran teil - und will um jeden Preis gewinnen. Währenddessen wird Goofy, der im Publikum zuschaut, als Entenhausener erkannt und von den Römern festgenommen. Nach dem Rennen soll er in der Arena den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden ...

"Micky und das kleinere Übel": (S: D. Connell / Z: M. Gonzales)
Micky hat sich vorgenommen, einen Gartenzaun zu bauen. Doch es kommt immer etwas Störendes dazwischen ...

"Dem Täter auf der Spur": (S: B. Concina / Z: M. de Vita)
Micky und Goofy machen einen Angelurlaub. Sie fahren an einen Fluss und zelten dort. Aber schon am nächsten Tag erhält Micky einen Notruf von Kommissar Hunter per Funkgerät. Die Entenhausener Bank wurde überfallen und einer Million Taler beraubt. Niemand kann sich erklären, wie der Dieb in den Tresorraum gekommen ist. Kurz darauf geht ein Anruf bei der Polizei an: Der Bankräuber kündigt an, dass das Geld noch in der gleichen Nacht zurückgebracht wird. Genauso kommt es schließlich. Kurz darauf schlägt der Dieb erneut zu, lässt wertvolles Eigentum verschwinden, um es dann wieder zurückzubringen - als Zeichen für seine Unbesiegbarkeit. Sein eigentliches Ziel ist nämlich die Mona Lisa, die in Entenhausen ausgestellt wird. Polizei und Bürgermeister sind verzweifelt, denn der Verlust des berühmtesten Gemäldes der Welt wäre ein Skandal. Jetzt kann nur noch Micky helfen ...

"Micky Maus und die Generalprobe":
(S: G. Pezzin / Z: J. Ferrer)
Micky und Goofy angeln gerade auf ihrem kleinen Boot in Küstennähe, als sich ihnen ein Frachtschiff nähert, das Goldbarren für die Nationalbank an Bord hat. Plötzlich erscheint wie aus dem Nichts ein gleißender Strahl, der das Schiff zum Glühen bringt. Um nicht zu verbrennen, muss die Besatzung ins Wasser springen, woraufhin das Schiff aufläuft. Micky ist überzeugt davon, dass es sich hier um einen Überfallversuch handelt, doch Kommissar Hunter glaubt an einen normalen Unfall. Kurz darauf begleitet Micky mit der Polizei einen Geldtransport per Zug, bei dem unerklärlicher Rauch die Passagiere für eine Weile betäubt. Da jedoch nichts gestohlen wird, glaubt Kommissar Hunter immer noch nicht an ein Verbrechen. Micky aber ahnt, dass der Urheber eines Tages tatsächlich zuschlagen wird ...

"Fahrradrennen mit Hindernissen": (Z: T.Strobl)
Mack und Muck müssen sich ihr altes, langsames Fahrrad teilen, mit dem sie kaum den Berg hinaufkommen. Micky weigert sich jedoch, ihnen neue Räder zu kaufen. Seiner Meinung nach ist ihr altes Rad noch gut genug. Erfreut lesen seine Neffen kurz darauf von einem Radrennen. Der Sieger erhält drei Rennräder. Jetzt soll Micky beweisen, dass ihr altes Rad noch fahrtüchtig genug für ein Rennen ist und daran teilnehmen ...

"Transportprobleme": (S: H.Karp / Z: B.Wright)
Micky möchte Minni zum Essen ausführen. Leider ist sein Benzintank leer und sie können nicht das Auto nehmen. Nun ist guter Rat teuer ...

Von Zeitreisen und einem Mona-Lisa-Raub

Mit Ärger mit den Vorfahren steigt der Band direkt mit der besten Geschichte ein, die gekonnt Humor mit Spannung und Abenteuerflair verbindet. Hier kommen auch die Actionfreunde auf ihre Kosten, denn Micky und Goofy schweben fast unablässig in Gefahr. Goofys prähistorischer Ahne macht Jagd mit der Keule auf die Freunde, ein babylonischer Hohepriester hetzt sie Wachen auf sie, der Hunnenkönig Kattila, ein sehr offensichtlicher Vorfahr von Kater Karlo, gewährt ihnen gar die Auswahl aus einem Dutzend Hinrichtungsarten. Stets in letzter Sekunde gelingt ihnen die Flucht mit dem Baum, nur um wieder in neuem Schlamassel zu landen. Diese Geschichte bietet jedoch nicht nur Unterhaltung, sondern auch lehrreiches Wissen. Bei fast jedem ihrer Epochenstreifzüge gibt Micky ein paar Erklärungen zu Goofy ab, die in ihrer Prägnanz auch durchaus bei den jungen Lesern hängenbleiben. In Kurzform begegnet man hier beispielsweise der Sage von Dädalus und Ikarus, und erfährt ein paar Details zum Tempelbau der Babylonier. Natürlich geht es hier in erster Linie um Vergnügen, aber es ist erfreulich, dass auch ein paar wissenswerte Infos mit in die Handlung eingebaut werden.

Zu guter Letzt überzeugt die Story auch durch ihren Humor, denn es gibt viel zu lachen auf den Reisen der beiden Freunde, auch wenn Micky und Goofy das vermutlich anders sähen. Vor allem Goofy ist dafür verantwortlich, da er in seiner typisch-trotteligen Art eins ums andere Mal ins Fettnäpfchen tritt. Bei ihrem Zusammentreffen mit dem Hunnenführer Kattila gibt Goofy freimütig zu, nicht zu wissen, was ein Hunne ist, obwohl Kattila kurz vorher verkündete, jeder Nicht-Hunne sei sein Feind; kein Wunder, dass Micky ob dieses taktisch unklugen Verhaltens die Augen verdreht. Allerdings muss sogar Kattila lachen, als Goofy ihn, nachdem er erklärt, sie seien auf dem Weg nach Rom, erfreut fragt, ob er sich auf einer "Pilgerfahrt" befände. Insgesamt eine rundum gelungene Geschichte, die immer wieder schön zu lesen ist und im Gedächtnis bleibt.

Wie Minni auszog, das Fürchten zu lernen
ist eine zweiseitige Kurzgeschichte mit einer netten Pointe am Schluss - bedient allerdings ein altbekanntes Frauenklischee und ist wahrlich nichts Besonderes.

Der König von Entenhausen
versetzt den Leser ins alte Rom. Allerdings geht es hier nicht, wie in der Auftaktgeschichte, um eine Zeitreise, sondern Micky und Goofy leben in dieser Geschichte wirklich dort, es handelt sich gewissermaßen um ihre Vorfahren bzw eine Parallelwelt, die in dieser Zeit spielt. Die Geschichte vereint Elemente aus bekannten Historienfilmen. Vor allem Assoziationen an "Ben Hur" werden wach, wenn es ums Wagenrennen zwischen Micky und Karolus geht, der wie Juda Ben Hurs Gegenspieler Messala versucht, ihn mit brutalen Tricks auszuschalten.

Die Handlung besticht durch ein atemberaubendes Tempo und viele originelle Einfälle. Micky und Goofy sind beständig auf der Flucht vor Karolus und seinen Mannen, da sie als Entenhausener enttarnt wurden, die es zu fangen gilt. Gleichzeitig können sie aber nicht einfach flüchten, sondern müssen sich erst etwas ausdenken, um ihren verehrten König zu befreien. Unterwegs verkleiden sie sich mal als Frauen und mal als Legionäre, fahren auf einer Galeere mit, erklimmen Bäume und Säulen, tarnen sich als Statuen, schippern über ein Aquädukt und irren schließlich durch die Katakomben. Auf keiner Seite kommt Langeweile auf, vielmehr bietet sich dem Leser ein munteres Spektakel, das am Ende sogar zum Untergang Roms führt - wenn auch in einer Weise, die nicht in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist ...

Zwischendurch gibt es auch hier lustige Stellen, etwa als Goofy ohne Eintrittskarte ins Kolosseum zum Wagenrennen möchte und der Kassierer ihn ausnahmsweise einlässt, weil ihm Goofys Gesicht so gut gefällt - was logisch ist, da Goofy ihm verblüffend ähnlich sieht. Karolus ist natürlich die römische Version von Mickys Erzfeind Kater Karlo, allerdings als Heerführer noch deutlich unsympathischer als sein Entenhausener Kollege, der in manchen Momenten ja sogar nett sein kann. Ein Manko der Geschichte liegt darin, dass sich Micky und Goofy selber verraten, indem sie unter ihrer Toga die typische Kleidung der Entenhausener tragen. Ein Grund, weshalb sie diese kompromittierenden Kleider nicht einfach ablegen, wird nicht genannt. Daher wirkt es sehr aufgesetzt, dass sie ausgerechnet dadurch enttarnt werden, anstatt sich rechtzeitig, wie es ihnen ja später auch gelingt, neue Kleidung zu besorgen. Alles in allem eine sehr lesenswerte Geschichte.

Micky und das kleinere Übel
ist erneut eine doppelseitige Kurzgeschichte, die zwar mit einer Handlung, in der man sich selber wiedererkannt und einem netten Ende aufwarten kann, aber aufgrund der Kürze nicht weiter von Belang ist.

Dem Täter auf der Spur ist das zweite eindeutige Highlight des Bandes, das sich in der Qualität direkt hinter die Titelgeschichte einreiht. Hier kommen endlich all die Disney-Fans auf ihre Kosten, denen Micky besonders in der Rolle des Detektivs und Polizeihelfers gefällt. Eigentlich will er ein paar Tage mit Goofy zum Angeln ausspannen, aber daraus wird natürlich nichts. Stattdessen erwartet ihn ein Aufsehen erregender Fall mit bemerkenswerten Diebstählen. Die Auflösung der Vorfälle ist originell, wenn auch die technischen Hintergründe aus der Luft gegriffen sind. Dazu kommt eine hübsche und amüsante Pointe, für die Goofy verantwortlich ist.

Eine gelungene Rolle hat Inspektor Issel inne. Während Kommissar Hunter dankbar für jede von Mickys Erkenntnissen ist, kann sich der rüpelhafte Issel, stets eine qualmende Zigarre im Mundwinkel, seine Sticheleien gegen den cleveren Micky nicht verkneifen - schließlich hält er sich selber stets für den besten Ermittler der Entenhausener Polizei. Für durchgehende Spannung ist gesorgt, denn zunächst kann sich niemand denken, auf welche Weise der Dieb seine Verbrechen durchführt. Um seine Identität noch geheimnisvoller zu gestalten, sieht man ihn bis kurz vor Schluss stets nur von hinten in seinem Ohrensessel sitzen, wenn er die Polizei telefonisch mit neuen Informationen und Erpressungen versorgt. Eine schöne Idee ist es, eine real existierendes Meisterwerk wie die Mona Lisa in den Mittelpunkt der Geschichte zu stellen. Zwar werden keine Details zu dem Gemälde genannt, aber die Bedeutung der Mona Lisa für die Kunstgeschichte wird auch Kindern klar und vielleicht wird der eine oder andere der sehr jungen Leser das Originalwerk in einem Buch nachschlagen wollen.

Besonders gut gelungen ist in dieser Story der subtile Humor, der trotz der spannenden Krimistory auf fast jeder Seite für ein Grinsen sorgt. Das beginnt schon mit Minnis Überfürsorglichkeit, indem sie Micky und Goofy eine ganze Bataillon an Ausrüstungsgegenständen sowie mahnenden Ratschlägen ("... und trink nur abgekochtes Wasser!") mit auf den Weg gibt. Von langen Unterhosen bis hin zu Zahnstochern hat die gute Minni an alles gedacht, was Micky und Goofy allerdings eher auf die Nerven geht, da sie nicht auf eine "Nordpolexpedition", sondern nur zum Angeln fahren wollen. Lustig geht es auch an ihrem Zeltplatz weiter, da Goofy überzeugter Tierfreund ist und erst mal die Würmer in die Freiheit entlässt, um anschließend köderlos zu angeln - schließlich will er keinem Fisch auch nur eine Schuppe krümmen. Dass er als einziges Nahrungsmittel die typische Cowboynahrung Bohnen mitgenommen hat, dient auch nicht gerade dazu, Mickys Laune zu heben, der ein ums andere Mal wegen den Eigenarten seines Freundes seufzen muss. Für weitere Lacher sorgt der Museumsdirektor, dem bei Entsetzen schon mal die Perücke vom Kopf fliegt. Wie schon bei der ersten Geschichte ist Massimo de Vita, einer der renommiertesten und begabtesten LTB-Zeichner, für die Bilder zuständig zuständig, die durch viele kleine Details und liebevolle Gestaltung bestechen. Die Möglichkeiten zur Darstellung der Mimiken werden voll ausgeschöpft, der nächtliche Mond erhält ein liebevolle Gesicht und Nebenfiguren wie der Museums- und der Bankdirektor werden markant und sympathisch aufs Papier gebracht.

Mit Micky Maus und die Generalprobe erreicht der Band in jeder Hinsicht seinen eindeutigen Tiefpunkt. Die Handlung ist langweilig und vorhersehbar, denn im Gegensatz zum naiven Kommissar Hunter weiß der Leser sofort, dass Micky mit seinen Vermutungen, dass hier wirklich Verbrecher am Werk sind, recht hat. Dazu kommt der verräterische Titel, der den eigentlichen Clou der Story bereits vorwegnimmt. Kommissar Hunter erscheint hier beinah unsympathisch. Ganz anders als sonst ist er lange Zeit nicht bereit, auf Micky zu hören und glaubt nicht an ein geplantes Verbrechen. Unlogisch ist dabei, dass er völlig übergeht, dass Micky und Goofy ja sogar Zeugen des seltsamen Lichtstrahls waren, der das Schiff geblendet und in Hitze versetzt hat. Stattdessen redet Hunter von einer Ausrede, die die Mannschaft für das Auflaufen sucht. Auch seine Vorhaltungen, was Micky überhaupt einfalle, wegen dieses Vorfalls die Polizei zu informieren, sind ganz untypisch für seinen sonstigen Charakter, da Micky ihm ja allzu oft aus der Klemme geholfen hat und stets einen richtigen Riecher beweist. Es wäre zwar interessant, Kommissar Hunter mal etwas selbständiger zu gestalten und ihn nicht immer auf Micky hören zu lassen - aber so weit, dass er ihn wütend anfährt, braucht es trotzdem nicht zu gehen.

Auch im weiteren Verlauf geht es nur stetig abwärts. Micky braucht keinen ausgeklügelten Plan, um das Verbrechen zu lösen, fast jeder andere hätte das gleiche geschafft. Zu diesem inhaltlichen Fehlschuss passt leider auch, dass die Zeichnungen von Jose Ferrer misslungen sind. Micky trägt eine alberne Baseballkappe, die Mimiken aller Figuren sind marginal und unausgereift, fast als wenn Kinder versucht hätten, die Charaktere zu imitieren. Diese Geschichte ist mehr als überflüssig und fast schon eine Beleidigung für den Rest des Bandes.

Das Fahrradrennen mit Hindernissen ist zwar keine Kurzgeschichte, aber mit acht Seiten trotzdem deutlich knapper als eine durchschnittliche LTB-Story. Dafür ist der Inhalt recht gelungen, wenn auch kein Highlight. Es dreht sich um Familienalltag bei Micky und seinen Neffen Mack und Muck sowie um eine Wettbewerbsteilnahme, bei der gleichzeitig daran erinnert wird, dass Ehrlichkeit immer Priorität haben sollte.

Transportprobleme ist eine einseitige Geschichte zum Schluss, die schon allein aufgrund der Kürze kaum mehr als ein kurzes Grinsen hervorrufen kann. Störend ist hier allerdings, dass Minni mal wieder als ziemlich herrschsüchtig und ein wenig snobistisch rüberkommt. Ansonsten ist lediglich bemerkenswert, dass Micky hier seine Ursprungskleidung, die kurze Hose mit den beiden Knöpfen, trägt.

Fazit:

Der Band besteht ausschließlich aus Micky Maus-Geschichten, die sowohl in Entenhausen als auch in anderen Epochen spielen. Zwei sehr guten und einer sehr soliden Geschichte steht eine sehr schlechte gegenüber, der Rest besteht aus vier teilweise nur eine Seite kurzen Stories. Aufgrund dieses Missverhältnisses ist der Band insgesamt durchschnittlich gelungen. Die beiden Highlights sorgen für eine Empfehlung, aber es gibt bessere Bände.

14. September 2013

Verhext - Edith Wharton

Produktinfos:

Ausgabe: 2010
Länge: 65 Minuten
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Die Autorin:

Edith Wharton, 1862-1937, wuchs in einer aristokratischen Familie auf. Ihre Erziehung lieferte die Basis für viele ihrer späteren Werke, die sich kritisch mit den Gesellschaftsstrukturen auseinandersetzen. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Der flüchtige Schimmer des Mondes", "Das Haus der Freuden", "Das Riff" und "Zeit der Unschuld".

Inhalt:

New England, um 1890: Mitten im tiefsten Winter in Hemlock County bittet die als eigenbrötlerisch bekannte Mrs. Prudence Rutledge drei Dorfbewohner auf ihr Anwesen. Sowohl der junge Orrin Bosworth als auch Diakon Hibben und der Farmer Sylvester Brand sind verwundert über diese unerwartete Einladung und rätseln, was wohl der Grund sein mag.

Mrs. Rutledge empfängt ihre Gäste kühl und weigert sich zunächst, den genauen Grund für ihre Bitte zu nennen. Schließlich spricht sie von einem Fluch, der auf ihrem Mann Saul laste. Als Saul Rutledge nach einer Weile hinzukommt, sind die Gäste entsetzt: Saul sieht nicht mehr aus wie ein vierzigjähriger Mann, sondern wirkt mindestens doppelt so alt.

Das Ehepaar erklärt, dass Saul Rutledge von einer Hexe verflucht wurde - und diese Hexe sei Ora Brand, Sylvester Brands verstorbene Tochter. Vor seiner Heirat war Saul Rutledge kurze Zeit mit Ora liiert, ehe sie sich auf Drängen ihres Vaters trennten und Ora an Tuberkulose starb. Immer wieder soll der Geist der toten Ora Saul seitdem zu einer Hütte gelockt und ihm dann dort nach und nach das Leben ausgesaugt haben. Mrs. Rutledge verlangt, dass die Verstorbene gepfählt wird, um endgültig vernichtet zu werden. Während der Diakon und Orrin zwischen Unglauben und Unsicherheit schwanken, reagiert Mr. Brand empört auf die Behauptung und Forderung. Dennoch beschließen die drei Männer, die Hütte aufzusuchen, um nach dem angeblichen Geist Ausschau zu halten ...

Bewertung:


Pulitzer-Preis-Trägerin Edith Wharton ist vor allem für ihre gesellschaftskritischen Romane bekannt, aber auch auf dem Gruselsektor hat sie sich betätigt. Das Hörspiel setzt wie so viele andere Folgen der Gruselkabinett-Reihe vor allem auf Atmosphäre und eine nur langsam fortschreitende Handlungsentfaltung.

Es ist Winter, der Großteil der Handlung spielt auf einer abgelegenen Farm, und nur ganz allmählich wird offenbart, weshalb die drei Männer von Prudence Rutledge zusammengerufen wurden. Dabei geht von Mrs. Rutledge eine besondere Faszination aus. Ihre kalte, bestimmende Art macht sie nicht gerade sympathisch, aber ein wenig Verständnis kommt doch auf, als man die Hintergründe erfährt - schließlich muss sie anscheinend nicht nur um das Leben ihres Mannes bangen, sondern sich auch mit einer toten Rivalin herumschlagen. Saul Rutledge wiederum erscheint zunächst als hilfloses Opfer eines dämonischen Geistes, dem er sich nicht widersetzen kann. Ähnlich zwiespältig wie Prudence Rutledge ist die Figur des Sylvester Brand. Der aufbrausende Farmer zeigt zwar kaum Mitleid für Saul Rutledges Leiden, andererseits ist nachvollziehbar, dass er das Andenken seiner verstorbenen Tochter schonen und verhindern will, dass ihr Leichnam gepfählt und als Hexe gebrandmarkt wird. Orrin Bosworth, der phasenweise auch als Erzähler fungiert, ist der Sympathieträger der Geschichte und bietet sich dem Hörer als Identifikationsfigur an.

Wirklich unheimlich wird die Folge nie, aber die melancholische bis beklemmende Atmosphäre hat ihren Reiz, ab der zweiten Hälfte entwickelt die Handlung Spannung, und die Sprecher sind exzellent besetzt. Besonders eindrucksvoll ist die Leistung von Susanne Uhlen, die der undurchschaubaren Prudence Rutledge die nötige Kälte in die Stimme legt. Aber auch die anderen Sprecher, etwa Jochen Schröder als verunsicherter Diakon, Frank Schaff als redlicher Orrin Bosworth und Ernst Meinke als leidender Saul Rutledge, machen ihre Sache ausgezeichnet.

Generell besticht die Gruselkabinett-Reihe durch vorwiegend subtile Vorlagen, die den Hörer durchaus auch zum Nachdenken anregen. Diese Folge allerdings ist, entsprechend der zugrundeliegenden Geschichte, für sicherlich viele Geschmäcker ein bisschen zu offen und uneindeutig geraten. Am Ende bleiben einige Fragen, die der Hörer auf unterschiedliche Weise beantworten kann. Wer hier wen verhext hat, wer die Wahrheit sagt und wer ein falsches Spiel treibt und letztlich auch, wie viel an übernatürlichen Kräften hier überhaupt zum Tragen kommt, ist alles andere als eindeutig. Wer am Schluss des Hörspiels klare Antworten haben möchte, wird mit dieser Folge sicher weniger glücklich werden - Zielgruppe sind eher Gruselfans, die Spekulationen lieben und an Mehrdeutigkeiten ihre Freude haben.

Zudem ist der Beginn der Geschichte ein bisschen übertrieben langgezogen gestaltet, es dauert ein wenig zu lange, bis die Handlung an Fahrt gewinnt. Leicht übertrieben wurde auch bei der akustischen Darstellung, wenn die "Hexe" über Saul Rutledge herfällt, denn das intensive Stöhnen und Seufzen erinnert weit mehr an einen Softporno als an ein dämonisches Szenario. Also besser das Hörspiel nicht in hoher Lautstärke bei offenem Fenster hören, wenn man sich blöde Kommentare vom Nachbarn ersparen will.

Fazit:

Eine insgesamt hörenswerte, weil sehr atmosphärisch und mit sehr guten Sprechern besetzte Folge, die allerdings ein wenig langsam in die Gänge kommt und am Ende viel Platz für Spekulationen lässt. Es gibt eindeutig bessere Folgen innerhalb der Reihe, reizvoll ist sie aber ohne Frage.

Sprechernamen:


Erzähler: Hasso Zorn
Prudence Rutledge: Susanne Uhlen
Saul Rutledge: Ernst Meincke
Orrin Bosworth: Frank Schaff
Diakon Hibben: Jochen Schröder
Sylvester Brand: Uli Krohm
Ora Brand: Annina Braunmiller
Loretta Bosworth: Reinhilt Schneider
Lucille Bosworth: Bettina Weiß

12. September 2013

Bibi Blocksberg wird entführt

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* * * * *
Inhalt:

Wegen ihrer morgigen Mathearbeit soll Bibi eigentlich früh schlafen gehen. Stattdessen aber hext sie sich heimlich einen Fernseher ins Zimmer, um ihre Lieblingskrimiserie zu schauen. Ihre Eltern ertappen sie allerdings, und es gibt einen Monat Fernsehverbot.

Tags darauf trifft Bibi auf dem Schulweg Karla Kolumna, die eine brisante Neuigkeit berichtet: Diebe haben versucht, den Stadtschatz aus dem Rathaus zu stehlen, sind jedoch gescheitert. Nach dem Unterricht schaut Bibi aus Neugierde beim Rathaus vorbei. Dort trifft sie die beiden Männer Pille und Pulle, die offenbar Telefonleitungen verlegen.

Bibi hilft den Männer bei der Arbeit mit einem Hexspruch - und ahnt plötzlich, dass es sich bei ihnen um die Diebe handelt. Und ehe es sich Bibi versieht, greifen die Männer sie und verschleppen sie in ein Auto. Bibi wird in einen Schuppen gebracht. Die Gauner möchten Lösegeld für sie verlangen. Während sich ihre Eltern allmählich sorgen, findet Bibi ihre Lage recht spannend und genießt es, in einem echten Krimi gelandet zu sein ...

Krimiflair bei Blocksberg

Der Titel der Folge verspricht viel - natürlich wird es nicht ganz so dramatisch, wie man meinen könnte, doch die Handlung hat durchaus ein recht ernstes Thema als Hintergrund.

Darin liegt auch ein Manko der Episode, denn von der pädagogischen Seite her ist sie etwas zwiespältig zu betrachten. Kindesentführungen sind ein heikles Thema, und auch wenn die Gauner Pille und Pulle Bibi soweit halbwegs ordentlich behandeln, kann diese Folge kleine Kinder durchaus etwas verstören - vor allem der Moment, als Bibi kurzerhand in das Auto gezerrt wird. Es ist auch nicht gerade ideal, dass Bibis Lage von ihr selbst verharmlost wird. Bibi sieht die Entführung lange Zeit als eine Art Spiel, ist überzeugt davon, dass ihr nichts weiter passieren wird und sie einfach eine Art Live-Krimi erlebt. Daher hext sie sich auch nicht frei, sondern möchte lieber dafür sorgen, dass die Diebe bei ihrem nächtlichen Clou in flagranti ertappt werden. Ideal ist diese Darstellung sicher nicht, für junge Hörer könnte der Eindruck entstehen, dass es ganz spannend sein kann, in ein Verbrechen verwickelt zu werden.

Darüber hinaus ist Bibis Verhalten auch nicht sonderlich realistisch, es wäre einfach naheliegender, sich gar nicht erst auf dieses Spiel einzulassen, sondern direkt zu handeln - allein schon, dass sich ihre Eltern sorgen, wenn sie nicht nach Hause kommt, hätte ihr schneller in den Sinn kommen können. Zudem ist einer der beiden Gauner äußerst dämlich geraten, sein penetrantes Stottern fällt auf Dauer auch etwas auf die Nerven. Es fällt generell öfter in der Serie auf, dass stotternde Figuren gleichzeitig auch nicht besonders clever sind, was nicht so glücklich ist. Konstruiert ist außerdem das Herunterfallen und Zerbrechen von Barbaras Hexenkugel, mit der sie Bibis Aufenthaltsort ausmachen wollte. Dabei wird auch nicht geklärt, warum sie nicht aus der Not heraus zu einer befreundeten Hexe wie Amanda oder Mania fliegt, um deren Kugel zu nutzen.

Dennoch hat die Folge auch ihre guten Seiten. Für ältere Hörer ist sie recht spannend dank der Fragen, was mit dem Stadtschatz geschieht und wie Bibi befreit wird. Karla Kolumna und der Bürgermeister haben einige witzige Szenen - Karla mit ihrem Anrufbeantworter, auf dem sie gut gelaunt "Wie Sie hören, bin ich da, obwohl ich nicht da bin, ahahaha" verkündet, und der Bürgermeister bei seinem Telefongespräch mit einem der Entführer: Die Störung empört ihn zunächst, daher will er erst einmal wissen, ob der Anrufer sein Wähler ist und es daher überhaupt Sinn macht, weiterzusprechen. Als Pulle schließlich seine Forderung "100.000 Mark um Mitternacht beim Stadtteich" vorbringt, versteht ihn der Bürgermeister miss: "Was, die liegen da einfach rum?" - und will sich gleich auf den Weg machen. Des Weiteren erhält der sonst so untertänige Sekretär Pichler hier eine etwas größere Rolle und bekommt Gelegenheit, Profil zu zeigen.

Fazit:

Keine schlechte, aber doch recht durchschnittliche Bibi-Folge, die sich wegen des Themas eher für die älteren Hörer eignet. Gute Ansätze sind vorhanden, was Spannung und vor allem Humor betrifft, aber es gibt doch auch einige Unlogiken, und so reiht sich die Episode im Mittelfeld der Bibi-Folgen ein.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg - Susanna Bonaséwicz
Barbara Blocksberg - Hallgerd Bruckhaus
Bernhard Blocksberg - Guido Weber
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Bürgermeister: Heinz Giese
Pichler: Wilfried Herbst
Pille: Hans-Werner Bussinger
Pulle: A. Mannkopff
Erzähler: Joachim Nottke

9. September 2013

Benjamnin Blümchen - Der Zoo zieht um

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* * * * *
Inhalt:

Nachdem der Bürgermeister endlich eine Vergrößerung des Zoos bewilligt hat, steht der Umzug bevor. Damit alles reibungslos abläuft, hilft Bibi Blocksberg mit ihren Hexereien. Sie will alle Tiere nacheinander mit einem Hexspruch zum Sprechen bringen und dann befragen, wie sie ihr neues Zuhause gerne hätten, und die Wünsche sollen nach Möglichkeit berücksichtigt werden.

Den Anfang machen die Krokodile. Leider stellt sich heraus, dass sie bisher ziemlich unzufrieden im Zoo waren. Sie würden am liebsten am Nil wohnen mit fünfzig Grad im Schatten. Das ist zwar nicht möglich, aber sie sollen einen abgeteilten Platz am Fluss bekommen, der durch den Stadtpark führt.

Auch die Eisbären haben konkrete Vorstellungen, und Bibi und ihre Freunde überlegen sich, wie sie ihnen entgegenkommen können. Für den Umzug werden einige Tiere klein gehext, und Karla Kolumna macht natürlich viele Fotos. Allerdings verläuft manches nicht ganz nach Plan - etwa wenn die Giraffen plötzlich in die Stadt spazieren ...

Bewertung:

Diese Folge knüpft ausnahmsweise direkt an eine vorherige Episode an, nämlich an "Der Gorilla ist weg", die den Anlass dafür gab, dass der Zoo vergrößert wird. Ein Highlight ist "Der Zoo zieht um" nicht, allerdings ist es auch keine schlechte Folge. Es ist eine der Geschichten, in denen Bibi Blocksberg mit von der Partie ist, und ihre Hilfe wird dringend gebraucht, schließlich ist ein Zooumzug keine kleine Sache. Die Handlung ist vor allem mit vielen witzigen Szenen gespickt. Benjamin ist ziemlich spaßig aufgelegt und liefert sich ein paar Wortgefechte mit Otto und Herrn Tierlieb. Karla Kolumna schnattert noch schneller als sonst, da sie begeistert von den spektakulären Umzugsfotos ist, die beispielsweise Alwine Adler auf Garfield Gorillas Schulter zeigen. "Sie verkennen die Situation", meint Herr Tierlieb daraufhin leicht genervt. "Wir machen den Umzug nicht, damit Sie fotografieren können." Im zweiten Teil der Handlung gibt es zudem einige amüsante Pannen beim Umzug - insbesondere, wenn Benjamin den Giraffen Freigang erlaubt und diese kurzerhand in die Stadt spazieren. Dies löst einen Feuerwehreinsatz aus sowie eine humorvolle Radiomeldung, in der der Sprecher nüchtern die besonderen Kennzeichen wie "keine Brillenträger und anscheinend unbewaffnet" der Giraffen durchgibt.

Die Episode ist einerseits durchaus lehrreich angelegt, plädiert sie doch dafür, Tieren so viel Freiraum wie möglich zu bieten. Es wird deutlich, dass es alles andere als leicht ist, exotische Tiere annähernd artgerecht zu halten, und erinnert Kinder daran, dass diese Tiere eigentlich nicht in unsere Breiten gehören. Den Nil etwa können die Krokodile nicht gehext bekommen, aber Bibi tut ihr Möglichstes, um es ihnen am Fluss Triller im Stadtpark angenehm zu machen. Einer der Tiger beschwert sich gar, dass er vor zwei Jahren von einem Großwildjäger gefangen wurde, und vermittelt damit ein nicht gerade positives Bild von Zoos. Für Kinder kann diese Folge durchaus verwirrend wirken in ihren Aussagen - einerseits werden negative Punkte der Zoohaltung angesprochen, andererseits wird der Zoo dennoch generell positiv dargestellt - logisch, er ist schließlich ein Hauptbestandteil der Serie. Die Kritik verpufft im Laufe der Folge, da Bibi dank Hexerei deutlich bessere Bedingungen für die Tiere schaffen kann, es wird aber nicht so ganz deutlich, ob hier grundsätzlich für oder gegen Zoohaltung plädiert wird, anders als sonst in der Serie, wo etwa immer wieder Spenden für den Zoo ein Thema sind.

Zudem ist es auch nicht so ganz passend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Tiere hier kurze Zeit sprechen können; in den neueren Folgen ist die Vermenschlichung der Zootiere recht stark, zum Zeitpunkt dieser Folge war dies eigentlich noch nicht so sehr der Fall und fällt daher störend auf. Generell ist es sonst eine recht große Sache, wenn Bibi ein Tier zum Sprechen bringt - in der Doppelfolge "Der Reiterhof" verliert Bibi beispielsweise für einen Tag ihre Hexkraft dafür, dass sie die Pferde kurze Zeit sprechen lässt. Da passt es nicht so ganz, wie problemlos dies hier bewältigt wird.

Viele der Sprecher machen ihre Sache sehr gut, und man hört zahlreiche bekannte Stimmen in den Nebenrollen wie Otto Czarski als Landrat (der hier ein wenig die Rolle des Bürgermeisters übernimmt, der sonst Einweihungen durchführt), Christine Schnell-Neu als Eisbärmutter und wie so häufig Regisseur Ulli Herzog als Radiosprecher. Allerdings werden viele Tiere mit doch ziemlich stark verstellten und überzogenen Stimmen gesprochen, die auf Dauer nerven, wie etwa Garfield Gorilla oder die Tiger.

Fazit:


Eine insgesamt witzige Folge, die allerdings von der Handlung her nicht immer überzeugen kann. Vor allem die Vermenschlichung mancher Tiere und die überzogenen Stimmen stören, und die Haltung bezüglich Zootieren ist nicht ganz eindeutig zu erkennen.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen - Edgar Ott
Otto - Katja Primel
Herr Tierlieb - Hermann Wagner
Wärter Karl - Till Hagen
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Bibi Blocksberg - Susanna Bonaséwicz
Landrat - Otto Czarski
Krokodil 1 - Manfred Rahn
Krokodil 2 - Alexander Herzog
Eisbär 1 - Christine Schnell-Neu
Eisbär 2 - Virpy Rückert
Tiger 1 - Andreas Thieck
Tiger 2 - Joachim Pukaß
Garfield Gorilla - Joachim von Ulmann
Erzähler - Joachim Nottke