22. April 2013

Bibi und Tina - Der wilde Hengst

Produktdetails:

Ausgabe: 2011, Egmont Verlagsgesellschaft
Seiten: 188
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Inhalt:

Bibi verbringt mal wieder die Ferien auf dem Martinshof. In einer stürmischen Nacht erkennt sie auf dem Hof ein unbekanntes schwarzes Pferd - doch als sie Tina weckt, ist das Pferd verschwunden. Alle Pferde des Martinshofes sind im Stall, sodass Tina vermutet, dass Bibi einer optischen Täuschung erlegen ist.

Für Aufregung sorgt außerdem der Mühlenhofbauer: Irgendein Pferd hat in der Nacht seine Gemüsebeete zertrampelt, und er verdächtigt die Tiere des Martinshofes. Jetzt glaubt Bibi erst recht, dass sie sich den Rappen nicht eingebildet hat. Bibi und Tina machen sich auf die Suche nach dem unbekannten Pferd und entdecken tatsächlich einen wilden Hengst im Steinbruch - woher mag er stammen?

Zudem hat Tina wieder einmal Ärger mit Alex. Durch den Sturm wurde das gräfliche Schloss beschädigt, und Alex soll in den Ferien die Bauarbeiten überwachen. Als Freddy von dem Streit hört, wittert er seine Chance bei Tina ...

Let's go, Geronimo!


Der Bibi-und-Tina-Band beginnt verheißungsvoll - ein Jeep mit einem Pferdeanhänger fährt durch die regnerische und stürmische Nacht im Falkensteiner Forst. Das Pferd bricht aus und galoppiert in die Nacht davon. Die genauen Hintergründe über das fremde Pferd klären sich erst nach und nach in der Handlung. Die Spannung bezieht der Roman vor allem aus zwei Fragen: Gelingt es Bibi und Tina, das Pferd einzufangen und zu zähmen, und was ergibt sich aus dem Streit zwischen Tina und Alex, den Freddy "der Sheriff" für sich nutzen will?

Das Streitthema zwischen Tina und Alex ist altbekannt und taucht auch in den Hörspielen des Öfteren auf: Graf Falko von Falkenstein spannt seinen Sohn wie selbstverständlich in den Schulferien ein, schließlich ist Alexander der zukünftige Erbe des Schlosses und soll so früh als möglich mit den verwaltungstechnischen Angelegenheiten vertraut gemacht werden. Dass dabei die Zeit für seine Freundin Tina auf der Strecke bleibt, erscheint dem Grafen offenbar als nebensächlich, für Tina bedeutet es aber eine kleine Katastrophe - schließlich hat sie sich schon so auf die Verabredung mit Alex gefreut, und sie ärgert sich einmal mehr, dass dieser es nicht wagt, seinem "alten Herrn" Paroli zu bieten. Der clevere Freddy, der Motorcross-Fan mit den Wildwest-Klamotten, der immer wieder vergeblich versucht, Tinas Gunst zu gewinnen, wittert natürlich Morgenluft, und es bleibt abzuwarten, inwieweit Tina darauf eingeht und wie schließlich Alex darauf reagieren wird.

Interessanter ist aber natürlich die Frage nach dem wilden Hengst, der Bibi seit jener Vollmondnacht so fasziniert, der aber scheinbar nur mit Hexerei zu bändigen ist. Es gibt einige brenzlige Situationen für die Freunde, einen witzigen Auftritt des grummeligen Mühlenhofbauers und letztlich auch einige interessante Informationen über das Leben der Mustangs in Amerika. Das Ende des Romans lässt auch auf einen weiteren Band hoffen, der an diese Ereignisse anknüpft, zumindest der Raum ist dafür gegeben. Ein bisschen unnötig ist die Information, die sich vor der Lektüre aus der Vorstellung der mitwirkenden Personen ergibt, hier nämlich erfährt man schon ein bisschen zu viel über den wilden Hengst namens "Geronimo" - auch der kurze Prolog vor der eigentlichen Handlung ist zwar sehr atmosphärisch, verrät aber mehr als notwendig. Ein bisschen übertrieben ist zudem in diesem Band Bibis spirituelle Ader und der rasche Bezug, den sie und der wilde Hengst zueinander aufbauen, das hat ein wenig "Wendy"- oder "Fury"-Charakter.

Ansonsten ist dieser Band aber durchweg unterhaltsam und eignet sich als gelungene Abwechslung zu den Hörspielen der Reihe. Die Angabe von 188 Seiten soll übrigens nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich nicht um ein wirklich umfangreiches Buch handelt - die Schrift ist größer als der Standard, und es befinden sich einige Zeilen weniger als üblich auf jeder Seite, sodass auch Grundschulleser das Werk bewältigen können.

Fazit:

Ein kurzweiliger und recht spannender Bibi-und-Tina-Band, der sich leicht lesen lässt und sich ab etwa neun bis zehn Jahren zur Lektüre anbietet. Die Handlung ist nicht zu aufregend, zwischendrin lustig und leicht verständlich, die Schwächen halten sich sehr in Grenzen.

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