4. Oktober 2012

Fear Street: Schuldig - R. L. Stine

Produktinfos:

Ausgabe: 2003
Seiten: 160
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Der Autor:

Robert Lawrence Stine wurde 1943 geboren und wuchs in Ohio auf. Schon als Kind interessierte er sich für Horrorfilme und Gruselcomics. Bereits auf der High School plante er eine Schriftstellerkarriere und arbeitete für die Schülerzeitung. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Lehrer, ehe er sich ganz dem Schreiben widmet. Seine ersten Gehversuche sind satirische Zeitschriften, Witzbücher und Drehbücher. Der Durchbruch im Horrorgenre gelingt ihm 1989 mit dem Start der Jugend-Reihe "Fear Street". 1992 folgt die Serie "Gänsehaut", die ihn endgültig weltberühmt machte. R.L. Stine lebt mit seiner Familie in New York. Weitere Werke sind u.a.: Gänsehaut-Reihe (z.B. "Die Geisterhöhle", "Die Insel der Schrecken"), Fear Street-Reihe (z.B. "Tödlicher Beweis", "Mörderische Verabredung"), Schattenwelt-Reihe (z.B. "Verhängnisvolle Flaschenpost", "Geisterfluch an Halloween"):

Inhalt:

Ein Jahr ist es her, dass Evan im Fear-Street-Wald erschossen aufgefunden wurde - offenbar ein Unfall mit dem eigenen Gewehr, doch es gab keine Zeugen. Die Clique von damals ist auseinandergebrochen, vor allem Evans Freundin Ellen zog fort und brach jeden Kontakt ab.

Auch Meg aus der Clique leidet immer noch unter diesem Ereignis. Dennoch glaubt sie, inzwischen das Schlimmste überwunden zu haben. Als ihre Freundin Lisa ihr erzählt, dass Ellen überraschend über die Ferien nach Shadyside zurückkehren will, kommt ihr die Idee einer Überraschungsparty. Sie will nicht nur Ellen damit willkommen heißen, sondern alle Freunde von damals endlich wieder zusammenführen.

Die anderen sind von der Idee weniger begeistert. Megs Freund Tony hat Zweifel, ebenso wie ihre beste Freundin Sue, Evans Schwester. Von diesem Tag an erhält Meg seltsame Zettel und anonyme Anrufe mit Drohungen: Sie soll die Party unbedingt absagen, wenn ihr nichts geschehen soll. Für Meg steht fest, dass einer ihrer Freunde dahinterstecken muss. Schließlich wird sie nachts auch noch beinah überfahren - die Drohungen werden immer ernster ...

Überraschungsparty mit Mördergast

Die Jugendlichen in Shadyside kommen auch nie zur Ruhe, ständig passieren dort Morde und andere Verbrechen, in die die Halbwüchsigen verwickelt werden. Wie so oft in den Büchern ist es die eigene Clique, die von der Hauptperson zwangsläufig verdächtigt wird.

In dieser Geschichte erwartet den Leser gleich doppelte Spannung: Zum einen gilt es natürlich, mit Meg darum zu rätseln, wer ihr diese makaberen Streiche spielt, die nach und nach immer ernster werden. Verdächtige gibt es mehrere: Zum einen ihre beste Freundin Sue, die immer noch sehr um ihren Bruder trauert, kaum darüber sprechen will und der Überraschungsparty sehr negativ gegenübersteht. Zudem hatte sie mehrfach die Gelegenheit für die Aktionen und Meg ertappt sie bei einer Lüge. Dann ist da Megs seltsamer Cousin Brian, der Eigenbrötler mit dem Rollenspiel-Tick. Auch Ellen, für die die Party stattfinden soll, gerät unter Verdacht, denn ihre Freude scheint Meg allzu sehr aufgesetzt zu sein und selbst ihr Freund Tony verhält sich teilweise verdächtig. Leider hat Lisa die Idee der Überraschungsparty sofort herumerzählt, sodass es für Meg schwer wird, jemanden auszuschließen.

Zum anderen ist Evans Tod noch nicht vollständig geklärt. Alles deutet zwar darauf hin, dass er unglücklich mit dem Gewehr im Wald stürzte und sich versehentlich selbst erschoss. Trotzdem weiß niemand zu recht, was er überhaupt mit dem Gewehr wollte und es ist nach wie vor verdächtig, dass der eigenartige Brian gleich darauf neben der Leiche stand. Der Leser ahnt also schon früh, dass möglicherweise die Party deswegen verhindert werden soll, weil sonst beim Zusammentreffen irgendetwas ans Tageslicht kommt, das den Täter von damals entlarven könnte. Die Drohungen steigern sich von Mal zu Mal und man darf gespannt sein, ob es womöglich noch zu weiteren Todesfällen kommt. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, für Action ist gesorgt und es gibt auf jeden Fall einige überraschende Wendungen, denn gleich mehrere Personen haben düstere Geheimnisse.

Die Charaktere bleiben Fear-Street-typisch unspektakulär. Protagonistin Meg zeigt nicht wirklich Ecken und Kanten, abgesehen vielleicht von ihrer enormen Hartnäckigkeit, die Party trotz aller bösen Vorwarnungen durchziehen zu wollen. Ihr Freund Tony ist nicht sonderlich sympathisch, man fragt sich unweigerlich, was sie eigentlich an ihm findet. Lediglich Sue ist ein bisschen interessanter geraten mit ihrer undurchschaubaren Art und der melancholischen Trauer um ihren Bruder. Die Enthüllungen am Schluss sind ein bisschen sehr dick aufgetragen, als wolle der Autor auf jeder Seite einen neuen Überraschungseffekt bieten, was zusammengenommen aber wirklich unrealistisch ist.

Zu früh erfährt man außerdem, welches Geschlecht derjenige hat, der Meg so einschüchtert, damit fallen dann gleich ein paar verdächtige Personen raus. Alles in allem ist das Buch nicht mehr als leidlich unterhaltsam, vielleicht als anspruchslose Ferienlektüre ganz gut geeignet. Dazu passt auch die sehr einfache Sprache, die sich speziell an Jugendliche um die 13 Jahre richtet. Aber es gibt bessere Fear-Street-Bände, die ein wenig realistischer gestaltet sind.

Fazit:

Ein recht typischer Fear-Street-Roman für Jugendliche ab ca. 13 Jahren, der teilweise recht spannend ist und viele Wendungen beinhaltet. Die Charaktere bleiben aber zu blass und die Handlung ist gegen Ende ein bisschen zu überladen mit ständig neuen Enthüllungen. Als leichte Lektüre für zwischendurch nicht übel, aber ansonsten auch wirklich nichts Besonderes.

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