4. Oktober 2012

Bibi und Tina - Die Waschbären sind los

Amazon
* * * * *
Inhalt:

Bibi, Tina und Alex machen ein Wettreiten durch den Wald. Als sie sich am Mühlenbach ausruhen, entdecken sie einen Waschbären, den Bibi "Woody" nennt. Noch drei weitere kommen zum Vorschein, und sie füttern sie. Nur schweren Herzens lassen sie sie im Wald und reiten nach Hause. Frau Martin ist überrascht von der Neuigkeit, denn Waschbären hat seit Ewigkeiten niemand mehr in Falkenstein gesehen. Im Gegensatz zu den Mädchen ist sie aber gar nicht begeistert. Waschbären vermehren sich nicht nur sehr zahlreich, sondern fressen auch noch alles weg.

Noch während des Gespräches fällt auf einmal die Mülltonne um. Dahinter kommen Woody und seine Freunde zum Vorschein, offenbar sind sie den Pferdespuren gefolgt. Frau Martin ist entsetzt und ruft Förster Buchfink. Bibi und Tina wollen die Waschbären unbedingt behalten, trotz der abschreckenden Schilderungen über die Zerstörungsaktionen der Tiere.

Förster Buchfink entscheidet, dass die Waschbären tatsächlich erst mal auf dem Martinshof bleiben sollen. Durch das Füttern sind sie jetzt an die Mädchen gewöhnt und anhänglich. Bis der Förster ihre Behausung gefunden hat, sollen sich Bibi und Tina um die Tiere kümmern. Das aber ist leichter gesagt als getan, denn die Waschbären sorgen für eine Menge Ärger. Zudem fürchtet auch der Graf, dass die Waschbären für Unruhe im Forst sorgen, und will sie sofort wegbringen lassen ...

Waschbäralarm auf dem Martinshof

Nicht nur die Pferde, sondern generell Tiere stehen oft im Fokus der Bibi-und-Tina-Geschichten.

~ Lehrreich und spannend zugleich ~


Waschbären dürften den wenigsten Kindern schon einmal begegnet sein, und so ist es schön, dass hier im Hörspiel ein wenig über sie informiert wird. Alexander erklärt schon zu Beginn, dass die Tiere ihre Nahrung nicht wirklich waschen, sondern nur unter dem Wasser abtasten, und es wird mehrfach klargestellt, dass Waschbären trotz des niedlichen Aussehens Wildtiere sind, die auch in der Wildnis bleiben sollten. Allerdings fürchte der Förster, dass die Tiere im Forst eine Menge Unheil stiften könnten, und hält es für sicherer, wenn sie auf dem Martinshof bleiben und von Bibi und Tina versorgt werden - ohne Käfig, denn Waschbären bleiben gern in der Nähe der Menschen, auf die sie sich fixiert haben. In der Zwischenzeit will Förster Buchfink herausfinden, ob sie womöglich aus einem Wildpark in der Umgebung entlaufen sind, denn ihm und dem Grafen wäre es deutlich lieber, wenn sie nicht in Falkenstein blieben. Bibi und Tina merken auch schnell, dass die Waschbären wirklich keine Kuscheltiere sind und eine Menge anstellen. So schön es auch ist sie zu beobachten, es macht eine Menge Arbeit, immer aufzupassen, dass sie nicht ins Haus laufen und dort Unsinn anstellen und vor allem alles plündern. Kinder erfahren in dieser Geschichte einige interessante Infos zu diesen Tieren und werden gleichzeitig für Natur und Umwelt sensibilisiert.

Die Handlung gewinnt einen dramatischen Charakter, als der Graf von den Waschbären erfährt, die für ihn in erster Linie unwillkommene Störenfriede sind. Indirekt droht er sogar damit, sie töten zu lassen, wenn sie im Forst Schaden anrichten sollten. Für Bibi und Tina bedeutet es also eine große Verantwortung, die Tiere in Schach zu halten, und gerade junge Hörer erleben hier ein gerade erträgliches Maß an Spannung.

~ Viel Humor ~

Die Waschbären sorgen natürlich nicht nur für Spannung und Dramatik, sondern auch für zahlreiche witzige Szenen. Wie selbstverständlich gibt Bibi den vieren sofort Namen, und zwar Woody, Pummel, Bubi und Kaspar. Eines der ersten unangenehmen und für die Hörer amüsanten Erlebnisse ist die Plünderung des Kühlschranks durch die Tierchen. Frau Martin muss entsetzt feststellen, dass nicht nur der halbe Butterkuchen, sondern auch das Abendessen vertilgt worden sind. Wenig macht es sich ein Waschbär im Badewannenwasser gemütlich, das eigentlich auf Frau Martin wartet. Die brisanteste Situation ist allerdings, als einer der Waschbären sich auf dem Frühstückstisch des Grafen niederlässt und Alexander auf Biegen und Brechen versuchen muss, seinen Vater wegzulotsen, ehe er das Unheil sieht. Bibi und Tina schwanken ständig zwischen Begeisterung für ihre neuen Freunde und Verzweiflung über all das Chaos, das es zu beseitigen gilt.

~ Gute Sprecher ~


Auch wenn die Sprecherinnen von Bibi und Tina bereits locker die Mütter der beiden Charaktere sein könnten, hören sich die Stimmen von Susanna Bonasewicz und Dorette Hugo immer noch jugendlich und frisch an. Neben den Hauptsprechern überzeugt auch Klaus-Peter Grap als Förster Buchfink, der seit ein paar Folgen regelmäßig dabei ist. Er besitzt eine sehr sympathische, junge Stimme, die zu dem engagierten Förster gut passt. Bekannt ist seine Stimme vor allem als Lt. Randy Disher in der Serie "Monk" und als Dr. Luka Kovac in "Emergency Room". Wie immer überzeugend ist auch Eberhard Prüter als Graf von Falkenstein, der sich hier wieder einmal von seiner bestimmenden Seite zeigt.

~ Wenige Schwächen ~

Mit dem Trödel-Hannes taucht zwar ganz am Rande eine sehr sympathische Nebenfigur auf, die man schon aus früheren Folgen kennt - aber leider gibt es hier inzwischen einen anderen Sprecher, der nicht an den Charme des Original-Hannes heranreicht. Nervig ist zudem das Gebell des Försterhundes und das Quieken der Waschbären, beides offensichtlich keine echten Tiergeräusche und nur schlecht nachgemacht, da sollte Kiddinx doch über weit bessere Möglichkeiten verfügen. Etwas abgenutzt ist auch das Thema "Streit zwischen Tina und Alex", das in schon so vielen Folgen vorgekommen ist - diesmal ist Tina zwar durchaus im Recht, trotzdem hat man dieses Szenario schon ermüdend oft erlebt.

Fazit:

Ein unterhaltsames Hörspiel, das sowohl viele lustige Szenen bietet als auch einige Lehren für Kinder bereithält. Die Sprecher sind fast ausnahmslos sehr gut, und es gibt nur ein paar Kleinigkeiten, die ein wenig den Gesamteindruck trüben.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Alxeander: S.-J. Hasper
Graf von Falkenstein: E. Prüter
Förster Buchfink: K.-P. Grap
Erzähler: G. Schoß

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.