3. Oktober 2012

Benjamin Blümchen - Das Walbaby

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Inhalt:

Otto kommt nach der Schule zu Benjamin in den Zoo. Er zeigt seinem Freund ein Buch, das er gerade gekauft hat - einen Bildband über exotische Tiere wie Nilpferde, Giraffen und Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum. Benjamin ist besonders von den Walen beeindruckt, und Otto kann ihm einiges über sie erzählen. Am liebsten wäre den beiden, wenn Herr Tierlieb nun auch Wale in seinen Zoo aufnehmen würde, doch sie müssen einsehen, dass der Zoo dafür viel zu klein ist.

In Neustadt bereitet man sich unterdessen auf die Segelregatta im Hafen vor. Der arrogante Baron von Zwiebelschreck und der schrullige Kapitän Rotbart sind beide davon überzeugt, dass sie gewinnen werden. Herr Tierlieb ist über die Regatta aber weniger erfreut - denn im Moment kommt niemand in den Zoo, alle gehen lieber zum Hafen, und die Kassen bleiben leer. Da kommt Benjamin eine Idee - er will mit Otto an der Regatta teilnehmen und für den Zoo den Geldpreis gewinnen.

Das Problem ist allerdings, dass die beiden kein Segelboot haben. Da kann aber Karla Kolumna helfen - sie überlässt ihnen das Schiff ihres Urgroßvaters Christoph Kolumnus, der vor hundert Jahren damit die erste Segelregatta in Neustadt gewann. Zwei Tage später ist die "Santa Karla" hergerichtet, und die Regatta beginnt. Benjamin und Otto legen einen guten Start hin und übernehmen die Führung. Doch bei der Insel Buddelsand angekommen, sehen sie ein gestrandetes Walbaby ...

Die Santa Karla sticht in See

Es ist nichts Neues, dass der Neustädter Zoo dringend Geld für Tierfutter braucht, und wie schon so oft versucht Benjamin, durch seinen Einsatz das nötige Geld zu beschaffen. Gleichzeitig wird wie so oft auch die Natur thematisiert, hier in Form eines Walbabys, dem Benjamin und Otto natürlich zu Hilfe eilen müssen. Die beiden liegen in Führung, als sie das Walbaby entdecken und ihm zu Hilfe eilen, und es ist natürlich keine Frage für sie, dass sie ihren Vorsprung dafür gerne aufgeben. Während Benjamin und Otto mit Spaß an die Regatta herangehen, sind Baron von Zwiebelschreck und Kapitän Rotbart eher verbissen und kämpfen um den Ruhm. Etwas Spannung ergibt sich durchaus daraus, denn es ist nicht abzusehen, wie und ob Benjamin und Otto es schaffen, wieder aufzuholen, nachdem sie sich eine Weile um das Walbaby kümmern mussten. Für humorvolle Szenen sorgt vor allem Karla, die per Hubschrauber über den Seglern schwebt und alles für die Radiohörer kommentiert. Witzig auch die Idee, dass ihr Urgroßvater Christoph Kolumnus hieß und sein Schiff "Santa Karla".

Bei den Sprechern sticht vor allem Ulrich Voß als Kapitän Rotbart hervor, der schon Schauspieler wie Oliver Reed oder Anthony Quinn synchronisierte. Mit rollendem R und leichtem norddeutschem Dialekt spricht er die schrullige Kapitäns-Figur perfekt und lässt bei Kindern das typische Bild eines Seebären entstehen. Sein sprechender Papagei Lore ist ein sympathischer Begleiter und spricht nicht zu oft, sodass er nicht nervt. Friedrich G. Beckhaus passt ebenfalls sehr gut zu Baron von Zwiebelschreck, den er mit arrogantem Tonfall spricht. Sowohl Benjamin als auch Herr Tierlieb wie auch der Erzähler sind hier bereits neu besetzt, was dem Hörspiel ein bisschen vom früheren Charme nimmt, trotzdem machen auch diese Sprecher ihre Sache soweit gut.

Es gibt einige durchaus nützliche Informationen über Wale, über ihre Größe, ihre Verständigung untereinander und über ihre Atmung. Es wird auch gleich zu Beginn erklärt, dass Wale keine Fische, sondern Säugetiere sind - allerdings fällt im Hörspiel immer wieder der Begriff "Walfisch", was wiederum irritierend ist. Auch weitere Schwächen haben sich eingeschlichen: Etwas unlogisch ist Herrn Tierliebs und Benjamins Feststellung, dass Benjamin nicht segeln könne - denn in der Folge "Benjamin als Pirat" sind Benjamin und Otto bereits mal mit einem Boot hinaus auf die Nordsee gesegelt, und ein bisschen Erfahrung ist daher schon vorhanden, was hier übergangen wird.

Umso unerklärlicher ist, wenn man Benjamins angeblich mangelnde Erfahrung betrachtet, dass er und Otto lange Zeit deutlich in Führung vor den beiden anderen Kandidaten liegen. Dass sie mit Kapitän Rotbart einen erfahrenen Seebären abhängen, ist nicht gerade nachvollziehbar und zu unrealistisch, eigentlich ist gerade die Tollpatschigkeit ein typischer Zug an Benjamin. Auffallend ist die Parallele zu der früheren Folge "Benjamin als Ballonfahrer" - auch da tritt Benjamin gegen Baron von Zwiebelschreck an, und der Handlungsverlauf ist sehr ähnlich, nur eben, dass Heißluftballons statt Segelboote genutzt werden. Zudem ist es ein bisschen seltsam, dass es niemanden stört, dass Benjamin und Otto ein bisschen Hilfe von den Walen bekommen.

Fazit:

Eine insgesamt eher durchschnittliche Folge aus der Reihe. Positiv sind gewisse Lehren und einige lustige Szene, ein bisschen Spannung gibt es auch, und die Rollen sind gut besetzt. Es gibt aber auch einige Schwächen und weniger logische Szenen, die störend auffallen.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen - Jürgen Kluckert
Otto - Katja Primel
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Zoodirektor Tierlieb - Eric Vaessen
Baron von Zwiebelschreck - F.G. Beckhaus
Käpten Rotbart - U. Voss
Papagei Lore - C.-M. Antoni
Erzähler - Gunter Schoß

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