15. Juli 2012

Bibi Blocksberg - Maritas Geheimnis

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Inhalt:

Bibi schenkt Marita ein Freundschaftsarmband zum Zeichen, wie wichtig sie ihr ist. Marita freut sich sehr und verspricht Bibi, mit ihr die Matheaufgaben zu erledigen. Auf dem Schulhof treffen sie Stefan aus der Parallelklasse. Er lädt beide zu einem Konzert am Abend ein, wo er selbst auftritt.

Seit dieser Begegnung benimmt sich Marita irgendwie seltsam. Sie schreibt im Unterricht einen Zettel, den sie Bibi nicht zeigt, spricht heimlich mit Stefan und hat plötzlich keine Zeit mehr, um mit Bibi Mathe zu üben.

Bibi ist sauer und spioniert Marita hinterher. Als sie sieht, dass sich Marita mit Stefan trifft, platzt sie fast vor Eifersucht. Sie ist überzeugt davon, dass Marita sich verliebt hat und das ihrer besten Freundin verheimlicht. Bibi ist schwer enttäuscht. Oder kann es doch noch eine andere Erklärung geben ...?

Bewertung:

Auch in Bibis Freundschaften gibts mal Probleme, da kann selbst die Hexenkraft nichts ändern.

Sehr lehrreich

Eifersucht ist ein Thema, das nicht zum ersten Mal bei Bibi auftaucht und im Gegensatz zum "Blauen Brief" beispielsweise ist es hier Bibi selbst, die davon betroffen ist. Alles deutet darauf hin, dass Marita ihrer besten Freundin etwas Wichtiges nicht anvertraut - und das ausgerechnet, kurz nachdem Bibi ihr ein Armband geschenkt hat, das die Freundschaft symbolisieren soll. Für Bibi ist der Fall klar, Marita muss verliebt sein, und sie kann den eigentlich sehr netten Stefan plötzlich gar nicht mehr ausstehen. Floris Beschwichtigungen schenkt sie keine Beachtung, Oma Grete vertraut sie sich nicht an, und stattdessen steigert sie sich immer weiter in ihre Vorstellungen hinein. Kinder lernen hieraus, dass man nicht vorschnell andere verdächtigen soll, denn manchmal erscheinen die Dinge ganz anders, als sie tatsächlich sind.

Humorvolle Szenen

Die lustige und unkonventionelle Oma Grete, Barbaras Mutter, vertritt in dieser Folge Bibis Eltern (die jetzt aus Altersgründen demnächst gegen neue Sprecher eingetauscht werden) und probiert hier ein paar Hexensprüche in fremder Sprache aus, um sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Florian darf ihr dabei Gesellschaft leisten, ist aber verständlicherweise sehr misstrauisch, was Oma Grete da herbeihexen mag. Das verrückte Ergebnis sind Gardinengespenster, die durch die Luft fliegen und immer wieder "Wir sind die lustigen Gardinengespenster" in Chipmunk-Stimmen vor sich hin plärren. Mag es auch sehr albern sein, es ist wiederum so absurd, dass man es schon wieder urkomisch finden kann, wie Bibi verzweifelt ihr Leid klagt und im Hintergrund die "lustigen Gardinengespenster" fröhlich vor sich hin jubeln. Zweiter Humor-Höhepunkt ist das Hexduell zwischen Bibi und Oma Grete. Während Oma Grete dem verhexten Stefan seine menschliche Gestalt wiedergibt, macht ihn Bibi sofort wieder zu einem Eichhörnchen - und das im munteren Wechsel, mit dem armen Stefan als Spielball.

Einige Schwächen

Zunächst mal ist es eine unschöne Veränderung, dass Bibi und ihre Freundinnen sich vermehrt wie klischeehafte Teenager verhalten. Immerhin ist Bibi trotz all der Jahre, die es die Serie schon gibt, immer noch süße dreizehn Jahre alt und die Zielgruppe sogar noch ein paar Jahre jünger. Während es früher ganz normal war, dass sich Jungs und Mädchen ohne Hintergedanken unterhalten haben, zieht Marita ihre Freundin hier anfangs damit auf, dass Bibi Stefan nett findet. Und umgekehrt ist es normalerweise untypisch für Bibi, dass sie sofort daran denkt, dass Marita verliebt ist, wenn man bedenkt, wie blind sie in "Der blaue Brief" für diese Dinge war.
Das Geheimnis erahnt der Hörer übrigens sehr viel schneller als Bibi, eigentlich schon im ersten Viertel. Das Ende ist dann ein bisschen kitschig geraten und erinnert fast an "Nur die Liebe zählt", das hätte wirklich nicht sein müssen. Außerdem fragt man sich, warum ausgerechnet Marita die "beste Freundin" ist - schließlich ist da noch Moni, und auf dem Martinshof ist Tina Bibis engste Freundin, für die Bibi sogar einmal in "Der Abschied" Neustadt ganz verlassen wollte. Bei Oma Grete fällt negativ auf, dass es unrealistisch ist (wenn auch witzig), wie sorglos sie Hexereien in fremder Sprache ausprobiert, ohne zu wissen, was sie da womöglich anrichtet und das mit einem "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" abtut. Und letztlich ist es sehr schade, dass inzwischen auch die Sprecher von Marita und Florian ausgewechselt wurden, vor allem Maritas Stimme klingt wirklich völlig anders als die von Tatjana Buschenhagen/Gessner.

Fazit:

Eine gerade durchschnittliche Bibi-Geschichte, die man nur als richtiger Fan zu haben braucht. Die Lehre ist ansprechend, und es gibt einige witzige Stellen, allerdings ist die Handlung zu pubertär, die neuen Stimmen können nicht den Charme der alten ersetzen und es gibt ein paar Unstimmigkeiten in Sachen Logik.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Oma Grete: I. Sommer
Florian: G. Schmidt-Foß
Marita: U. Hugo
Stefan: D. Turba
Erzähler: G. Schoß

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