4. Juni 2012

Friedhof der Kuscheltiere - Stephen King

Produktinfos:

Ausgabe: 1988
Seiten: 459
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Der Autor:

Stephen King, Jahrgang 1947, zählt zu den erfolgreichsten Autoren der Welt. 1973 veröffentlichte der ehemalige Lehrer mit »Carrie« seinen ersten Roman, der sofort ein Bestseller wurde. Alle folgenden Bücher wurden ebenfalls Welterfolge, viele davon sind von namhaften Regisseuren verfilmt wurden. Zu den bekanntesten Werken zählen unter anderem: »Es«, »Christine«, »Shining«, »Misery«, »The Stand« und die Saga vom »Dunklen Turm«. Weitere Bücher erschienen unter dem Pseudonym Richard Bachmann.

Inhalt:

Als der junge Arzt Louis Creed mit seiner Frau und den beiden Kindern Ellie und Gage in das ländliche Ludlow zieht, sieht alles nach einer Idylle aus. Auch mit den Nachbarn, Judd Crandall und seiner Frau Norma, verstehen sich die Creeds bestens. Der alte Judd wird Louis bald sogar eine Art väterlicher Freund, und die Bindung zwischen den beiden wird noch enger, als Louis Judds Frau bei einem Herzanfall das Leben rettet.

Judd ist es auch, der den Creeds den Pfad zum alten Tierfriedhof zeigt, auf dem die Bewohner Ludlows ihre Lieblinge begraben. Als Louis bald darauf ein paar Tage allein zu Hause verbringt, geschieht ein Unglück: Familienkater Church wird von einem Laster überfahren. Louis ist verzweifelt, weiß er doch genau, wie sehr seine Tochter Ellie an dem Tier hängt. Als er mit Judd darüber spricht, vertraut dieser dem Arzt ein dunkles Geheimnis an: Hinter dem Tierfriedhof liegt ein Pfad, der zu einer alten Begräbnisstätte der Micmac-Indianer führt. Die Erde an diesem schaurigen Ort besitzt die Macht, tote Tiere wieder lebendig zu machen. Gemeinsam begraben die beiden den toten Kater.

Was Louis Creed insgeheim nie für möglich gehalten hätte, geschieht: Am nächsten Tag steht Church tatsächlich wieder vor der Tür. Doch die einst so muntere und verschmuste Katze ist träge und aggressiv geworden. Die wiederkehrenden Tiere sehen aus wie früher, doch ihr Wesen verändert sich. Eindringlich warnt der Nachbar den Arzt davor, die Macht dieses Ortes zu missbrauchen. Niemals und unter keinen Umständen darf man es wagen, einen Menschen dort zu begraben - die Folgen wären katastrophal. Doch schon bald wird genau das geschehen ...

Bewertung:

Zu Stephen King muss man nicht mehr viel sagen. Der Mann ist einer der bekanntesten Schriftsteller der letzten Jahrzehnte, und "Friedhof der Kuscheltiere" reiht sich ein in die von ihm verfassten Horrorklassiker.

Bei "Friedhof der Kuscheltiere" kann man ganz besonders gut erkennen, wo eine von Kings größten Stärken liegt, nämlich in dem Erschaffen einer Idylle, in die sich nach und nach das Grauen unaufhaltsam einschleicht. Der Leser ist sofort in der Handlung drin und schließt die Familie Creed sowie die Crandalls ins Herz. Es sind keine abgehobenen Romanfiguren, sondern Menschen wie du und ich. Man sitzt bei ihnen auf der Veranda, man fährt mit ihnen durch die Stadt, und man hört zu, wenn sie sich unterhalten.

Aber wer King kennt, der weiß, dass diese Idylle nicht anhalten kann. Und man muss kein gewiefter Horrorexperte sein, um schnell zu erahnen, wohin die Macht der Indianerstätte führen wird. Der Spannung tut das jedoch, und das ist ganz große Kunst, keinen Abbruch. Man ist so sehr drin im Geschehen, dass man am liebsten eingreifen würde. Man fühlt den Schmerz und die Verzweiflung der Figuren. Der Horror liegt bei King nicht nur in der Angst vor den Ereignissen. Sondern auch und vor allem in der Angst um die lieb gewonnenen Charaktere, denn wer schon einiges von Stephen King gelesen hat, der weiß - ein Happy End ist nie garantiert, und jeder kann sterben. "Friedhof der Kuscheltiere" ist ein sehr atmosphärischer und ein melancholischer Roman, der dabei auch ein paar wirksame Gruselmomente zu bieten hat.. 

Fazit:

"Friedhof der Kuscheltiere" ist zu Recht einer der bekanntesten modernen Horrorromane und sicher nach wie vor eines von Kings besten Werken. Nur schwerlich kann man sich seinem Sog entziehen, der auch beim mehrmaligen Lesen immer wieder spürbar ist. Einmal angefangen, kann man das Buch selbst vor dem Schlafengehen kaum mehr aus der Hand legen.

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