15. Juni 2012

Bibi und Tina - Der Hufschmied

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Inhalt:

Holger hat festgestellt, dass das Fohlen Felix eine leichte Fehlstellung der Beine hat. Frau Martin schickt Bibi und Tina zum Hufschmied Herrn Jahnke, um prüfen zu lassen, ob Felix beschlagen werden muss. Tina reagiert sehr widerwillig, denn sie kann den brummigen Schmied nicht leiden. Bibi dagegen ist neugierig. Aber der Schmied verhält sich tatsächlich sehr unfreundlich, und die Mädchen sind froh, als sie wieder gehen können.

Bibi möchte gern wissen, warum Herr Jahnke sich so unleidlich verhält. Frau Martin erzählt, dass er vor Jahren die Pferde des Grafen falsch beschlagen haben soll, die daraufhin ein Rennen verloren und gesundheitliche Probleme bekamen. Seitdem muss er monatlich eine hohe Entschädigungssumme zahlen. Bibi beschließt, dem alten Mann noch eine Chance zu geben, und sucht ihn noch einmal auf.

Dank Bibis Bemühungen kommen sie ins Gespräch. Im Feuer in der Schmiede sieht Bibi mit ihren Hexenkräften die traurige Vergangenheit des Schmiedes. Er hat nicht nur einen geliebten Menschen verloren, sondern wurde auch sehr enttäuscht. Jetzt versteht sie viel besser, warum er sich immer so abweisend verhält. Auch der sonst so freche Freddy würde dem Schmied gern helfen. Plötzlich bricht ein Feuer aus, und die Pferde geraten in Gefahr ...

Bewertung:

Mal geht es lustig zu bei Bibi und Tina und manchmal auch etwas ernster, so wie in dieser Folge.

Sehr lehrreiche Handlung

"Der Hufschmied" gehört zu den tiefergehenden Folgen der Serie, in denen durchaus auch sehr ernste Themen angesprochen und ansprechend behandelt werden. In dieser Geschichte geht es vor allem darum, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken und nicht vorschnell über ihn zu urteilen.

Tina kann den stets unfreundlichen Hufschmied nicht leiden, Bibi aber lässt sich nicht so schnell abwimmeln und geht vor allem unvoreingenommen an ihn heran. "Ich kenne ihn nicht, also kann ich ihn erst einmal leiden", sagt sie zu den Warnungen vor der ersten Begegnung, was auch der Erzähler sehr nett von ihr findet. Tatsächlich ist der Schmied ein unleidlicher Patron, aber er hat triftige private und berufliche Gründe. Eine wichtige Rolle spielt auch sein ehemaliger Geselle, der ihm wie ein Sohn war, der sein Vertrauen aber missbraucht hat. Da ist es kein Wunder, dass sich der Schmied gegen die Hilfe von Freddy sperrt, der ihn sehr an den Jungen erinnert.

Freddy erlebt man hier sehr sympathisch. Während er in den frühen Folgen oft nur ein Rowdy war, der Tina zu einem Date überreden wollte, mauserte er sich durch Geschichten wie diese zu einem netten Kerl unter der rauen Schale, der gerne anderen hilft. Ohne Kinder zu verstören, zeigt die Episode, dass sich hinter einem abweisenden, unfreundlichen Charakter vielleicht einfach nur ein unglücklicher Mensch verbirgt, der etwas Schlimmes erlebt hat und seither niemanden mehr an sich heranlassen will. Schön ist auch, dass man den Hufschmied nicht zum letzten Mal in dieser Folge hört, sondern er auch später noch ab und zu mitmischt.

Etwas Spannung und Humor


Auch wenn die Folge überwiegend nachdenklich ist, gibt es auch einen dramatischen Moment, als in der Schmiede ein Feuer ausbricht und die Pferde gerettet werden müssen. Um aufzuklären, wie das Feuer überhaupt zustande kam, muss Bibi ein wenig Detektivarbeit leisten und schafft dies erfreulicherweise sogar ohne Hexerei. Witzig wird es zwischendurch auch mal kurz, etwa wenn sich Bibi in einen Schmied verhext und mit tiefster Stimme spricht oder wenn die Mädchen über die möglichen X-Beine von Fohlen Felix reden. Zudem gibt es einmal eine ganz hexische Atmosphäre wie selten bei "Bibi und Tina", als nämlich Bibi in der Schmiede ins Feuer schaut und darin die Bilder aus der Vergangenheit sieht. Diese Fähigkeit tauchte bislang in keiner anderen Folge auf, passt aber ideal zur ruhigen Stimmung der Geschichte.

Eine echte Schwäche gibt es in diesem Hörspiel nicht. Vielleicht kann man kritisieren, dass sich die Probleme durch Bibis Hexerei etwas zu einfach lösen lassen und ihre Hexenkräfte allein schon dafür sorgen, dass der Schmied wieder rehabilitiert wird. Schade ist auch, dass der Graf nur indirekt vorkommt, aber keine Sprechrolle hat. Aber das sind nur Kleinigkeiten.

Sehr gute Sprecher


Wie immer sehr angenehm zu hören ist Oliver Rohrbeck als frecher Freddy. Am besten kennt man ihn wohl als Sprecher von Justus Jonas aus den "Drei Fragezeichen" oder als Synchronstimme von Ben Stiller. Obwohl ein ganz anderer Charakter als Justus, überzeugt auch seine Freddy-Darstellung, der zu seiner jungenhaften Stimme passt. Den Hufschmied spricht mit Alexander Herzog ein alter Bekannter aus den Bibi- und Benjamin-Serien. Sehr häufig ist er hier mit seiner markanten, rauen Stimme in Nebenrollen zu hören, öfter mal als Polizist, dann als Ottos Vater oder als gruseliger Kutscher in "Bibi und die Vampire".

Fazit:

Eine sehr schöne Folge, die ein ernstes Thema behandelt und für Kinder sehr lehrreich ist. Der Schmied ist eine gelungene Nebenfigur, das Ende versöhnt, ein wenig Spannung und Humor gibt es auch. Sicher insgesamt eine der schönsten Episoden der Serie.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina: D. Hugo
Frau Martin: E. Meyka
Hufschmied: A. Herzog
Freddy: O. Rohrbeck
Erzähler: J. Nottke

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