13. Juni 2012

Bibi Blocksberg - Die Schnitzeljagd

Amazon
* * * * *
Inhalt:

In zwei Wochen findet an Bibis Schule ein großes Fest statt. Die Klasse übt dafür ein Theaterstück ein. Während der Proben kommt der Direktor vorbei und bemerkt den schlechten Zustand der Aula. An der Decke befindet sich ein Wasserfleck, die Stühle sind kaputt, die Wände sind rußig, am Kronleuchter sind Zacken herausgebrochen. Der Direktor will auf keinen Fall, dass die Gäste in solch einem Rahmen die Aufführung sehen. Er besteht darauf, dass die Aula renoviert wird, doch es fehlt am nötigen Geld.

Bibi schlägt eine lustige Schnitzeljagd durch den Wald vor, bei der jeder Teilnehmer etwas spendet und der Gewinner einen kleinen Preis erhält. Natürlich werden auch die Presse, der Bürgermeister und der Polizeipräsident dabei sein. Der Erlös soll für den Festsaal verwendet werden. Bibi und Moni wollen die Planungen übernehmen, auch Bibis Eltern sind begeistert von der Idee, und Karla Kolumna schreibt einen Artikel darüber.

Tags darauf fliegen Bibi und Moni in den Wald, um alle Vorbereitungen zu treffen und die Hinweiszettel zu verstecken. Bibi hext jede Menge Limo- und Essensstände und Dekorationen. Allerdings ärgert sie sich sehr über den vielen Müll im Wald, denn überall liegen rostige Dosen und Essensreste herum. Am nächsten Tag erwartet ein riesiger Ansturm von Teilnehmern Bibi im Wald. Unmöglich, mit so vielen Leuten eine Schnitzeljagd durchzuführen, die nicht im Chaos endet. Bibi disponiert spontan um - und macht aus der Schnitzeljagd eine Müllsammel-Aktion ...

Bewertung:


Eine Schnitzeljagd werden die meisten Kinder schon einmal erlebt haben - dass bei Bibi alles etwas anders abläuft, als man es selbst kennt, dürfte allerdings nicht verwundern.

Sehr lehrreiche Handlung

Gleich mehrere Lehren verbinden sich in dieser Geschichte. Einmal ist es schön zu sehen, dass Bibis Klasse auf eigene Faust ein Konzept entwickelt, wie man zu Geld für die Renovierung des Festsaals kommen kann. Eine Wohltätigkeitsveranstaltung ist eine gute Idee, wenn man genug helfende Hände hat, auch wenn es natürlich recht utopisch ist, dass 300 Leute erscheinen wie bei der angekündigten Schnitzeljagd. Aber es zeigt, dass man mit Eigeninitiative und Teamwork viel erreichen kann. Schön ist außerdem, dass Bibi ihre Hexereien nur unterstützend einsetzt, damit alles leichter geht, man die Idee aber theoretisch auch ohne Hexerei hätte umsetzen können - dadurch können die kleinen Hörer die Situation gut auf sich selbst übertragen.

Des Weiteren steht eindeutig der Natur- und Umweltschutz im Vordergrund. Bibi ist entsetzt, was die Leute mit dem schönen Wald anstellen und welchen Müll sie dort hinterlassen. Müll aufzusammeln ist an sich natürlich eine mühselige und wenig erbauliche Angelegenheit, aber mit Bibis Einfall wird er spielerisch umgesetzt. Die Neustädter bekommen vor Augen geführt, wie verschmutzt ihr Wald tatsächlich ist, der Müll wird beseitigt, und weil es wie ein Wettbewerb aufgezogen wird und die Leute mit Imbissen und Getränken versorgt werden, haben auch alle dabei ihren Spaß.

Humorvoll bis überdreht

Für immer wieder witzige, teilweise schon (aber für Kinder sicher nicht zu alberne) Szenen sorgt das Theaterstück, das die Schüler einüben. Bibi hat die Rolle des Ritters Kunibert übernommen, während Moni die "holde Isolde" spielt - leider beide nicht mit dem nötigen Ernst, den sich die gestrenge Frau Müller-Riebensehl wünscht. "Komm in meine Armee" statt "Arme" säuselt Bibi salbungsvoll und verwandelt die Tragödie damit in ein Lustspiel. Witzig ist auch der Disput zwischen Bibis Eltern, als Bibi ihrer Mutter sagt, sie solle sich über verkleckerten Kakao nicht wie eine normale Mutter aufregen. Bernhard verteidigt seine Frau natürlich - zu seinem Frust besteht diese aber darauf, tatsächlich keine "normale Mutter" zu sein. Ein bisschen übertrieben sind die Szenen, in denen Bibi den Schuldirektor per Hexerei dazu bringt, auf den Händen zu laufen und in ihrem theatralischsten Tonfall darum bittet, auf Kartoffelbrei fliegen zu dürfen, da es ihm ansonsten das Herz brechen würde - aber Kinder werden sicher auch das einfach nur lustig finden.

Wenig Spannung

Negativ an dieser Folge fällt auf, dass man sich unter dem Titel zunächst etwas anderes vorstellt. Eine Schnitzeljagd ist normalerweise ein aufregendes und leicht abenteuerliches Unterfangen mit einer Schatzsuche. Dass hier stattdessen Umweltschutz im Vordergrund steht, erfährt man erst beim Hören der Folge. Gerade Kinder gehen daher vielleicht mit falschen Erwartungen an die Geschichte heran, denn an Spannung findet man hier nicht viel vor. Das führt auch dazu, dass es keine Folge ist, die man sehr häufig hören möchte, da die recht einfache Handlung sich beim wiederholten Anhören doch recht schnell abnutzt.

Gute Sprecher

Der Besetzung kann man nur Lob aussprechen; wieder einmal überzeugen alle Sprecher bis in die Nebenrollen. Manfred Schuster, der den Schuldirektor spricht, taucht sehr häufig bei Bibi und Benjamin in diversen Nebenrollen auf, etwa auch als Oberarzt in "Benjamin im Krankenhaus" oder mit bayrischem Dialekt als Bauer in "Die Kuh im Schlafzimmer" und "Benjamin auf dem Bauernhof". Für Eva-Maria Werth gilt Ähnliches; sie trifft man auch in Rollen wie als Sekretärin oder Verkäuferin an. Ihre markante, recht schrille Stimme passt ideal zu Rollen mit energischem Auftreten und spitzen Bemerkungen, so wie Bibis Lehrerin. Des Weiteren kennt man sie übrigens als frühere Stimme von Minnie Maus und als Synchronsprecherin von Zelda Rubinstein alias Ginny aus "Picket Fences".

Fazit:

Eine sehr lehrreiche Folge, die sich mit Natur- und Umweltschutz einsetzt. Nebenbei lernen Kinder auch, dass man mit Teamwork und Kreativität viel erreichen kann, und es gibt viele lustige Dialoge. Negativ fällt nur ins Gewicht, dass die Folge nicht gerade spannend ist und die versprochene Schnitzeljagd längst nicht so aufregend ist, wie man es vielleicht vermutet.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Moni: N. Rybakoswki
Frau Müller-Riebensehl: E.-M. Werth
Schuldirektor: M. Schuster
Karla Kolumna: G. Fritsch
Erzähler: J. Nottke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.