11. Juni 2012

Bibi Blocksberg - Auf dem Hexenberg

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Inhalt:

Der Postbote war da und hat den Blocksbergs einen merkwürdigen Brief gebracht. Nicht nur, dass er nach Schwefel riecht und dreieckig ist, auf ihm ist auch nichts geschrieben. Das kann nur ein Hexenbrief sein, folgert Bibi und hat natürlich recht. Mit Hilfe ihrer Mutter findet sie den richtigen Hexspruch, um den Text sichtbar zu hexen.

Und jetzt kann man lesen: Der Brief ist eine Einladung. Wie in jedem fünften Jahr findet in der Walpurgisnacht ein Hexentreffen auf dem Hexenberg statt. Und diesmal darf auch Bibi teilnehmen! Die kleine Hexe ist ganz aus dem Häuschen. Weniger begeistert ist dagegen Bernhard Blocksberg, der auch mitfliegen darf. Bei dem Gedanken, so viele Hexen um sich herum zu haben, ist ihm alles andere als wohl zumute. Trotzdem erklärt er sich tapfer bereit, mitzukommen.

Vier Tage später ist es dann schon soweit. Die Blocksbergs schwingen sich auf ihre Besen und düsen los. Auf dem Weg begegnen sie auch schon Amanda, Barbaras Hexenfreundin. Am Abend sind sie endlich da: auf dem legendären Hexenberg. Ein großes Feuer, ein kaltes Buffet und unzählige Hexen erwarten sie. Das Hexentreffen kann beginnen! Traditionelle sowie moderne Hexen halten Ansprachen, es gibt Wetthexereien und Flugkunststücke. Bibi kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus ...

Bewertung:

"Auf dem Hexenberg" ist definitiv eine der besten und hexischsten Bibi-Folgen. Kindern wird in diesem Hörspiel alles geboten: lustige Dialoge, Spannung, ein bisschen Grusel und vor allem viel Hexerei. So viele Hexen auf einmal, das hat es noch nie gegeben. Allein das Setting ist für Kinder hochspannend: der legendäre Hexenberg, ein knisterndes Lagerfeuer, eine Vollmondnacht. Trotzdem wird es nie wirklich unheimlich, so dass das Hörspiel gut vor dem Einschlafen gehört werden kann.

Nette Lehre

Hinter allen Bibi-Folgen steht auch immer eine kleine oder größere Lehre. In diesem Fall sind das wohl die Ansprachen der drei Hexen, Mania, Schubia und Barbara. Während Mania die Angst- und Schreckenshexerei predigt, ist Schubia ultramodern. Barbara dagegen wählt den goldenen Mittelweg - sie will gleichzeitig normale Frau und Hexe sein und das Hexen nur für gute Dinge einsetzen. Die kleinen Hörer lernen so im übertragenen Sinne, dass man seine Macht nicht missbrauchen, sondern nur sinnvoll einsetzen soll. Ebenso bekommen sie mit auf den Weg, dass es meist optimal ist, Kompromisse abzuschließen. So wie Barbara gewisse hexische Traditionen beibehält und trotzdem mit der Zeit geht.

Sehr viel Humor

Ein großer Pluspunkt sind die vielen amüsanten Dialoge auf diesem Hörspiel. So beispielsweise zwischen Barbara und Bernhard auf dem Weg zum Blocksberg:

Barbara: "Weißt du, was wir unbedingt bald kaufen müssen?" Bernhard: "Ja, einen neuen Elektro-Rasierer, der so männlich glatt rasiert, dass mich alle Frauen lieben werden."

Herrlich die Stelle, als die Blocksbergs auf Amanda treffen, die sofort von Bernhard begeistert ist und fragt, wer denn der "hübsche junge Mann sei" - Barbara korrigiert aber sofort nüchtern, das sei kein hübscher junger Mann, sondern nur Bernhard ... was der wiederum nicht gerade nett findet.

Der Hahn im Korb ist Bernhard Blocksberg auch, als ihn auf dem Hexentreffen eine Hexe in einen Märchenprinzen verwandelt und am liebsten gleich abschleppen würde. Dass er erklärt, bereits verheiratet zu sein, schreckt sie auch nicht ab: "Na und? Dann wird eben geschieden!"

Naturgemäß gibt es in diesem Hörspiel viele Hexereien, was besonders den jüngsten Hörern gefallen dürfte. Bei einer dieser Hexereien gewinnen die Blocksberg übrigens eine Reise nach Transsilvanien - die dann in "Bibi und die Vampire" angetreten wird.

Neue Figuren, teilweise sehr gute Sprecher

Zudem treten in dieser Folge erstmals gewisse Figuren auf, die ein späteren Episoden immer häufiger dabei sein werden. So zum Beispiel Barbaras Freundin Amanda, die für Bibi später so etwas wie eine Tante ist und in einer Folge sogar vorübergehend bei Blocksbergs wohnt, als Barbara in Urlaub ist. Dann natürlich die freche Punker-Hexe Schubia, die Bibis Freundin wird. Auch die altehrwürdige Oberhexe Walpurgia wird noch öfter auftauchen. Und nicht zu vergessen Mania, die noch ganz in der Tradition der Märchenhexen steht.

Leider hat Mania in dieser Folge noch nicht ihre typische Stimme. In diesem Hörspiel wird sie von Maria Krasna gesprochen. Später übernimmt Tilly Lauenstein ihre Rolle und verpasst der alten Mania damit den letzten Schliff. Manias Stimme in dieser Folge jedoch verliert nicht nur im direkten Vergleich mit Tilly Lauenstein, sondern wirkt grundsätzlich nicht optimal. Mit ihrem rollenden "R" und ihrer schiefen Tonlage klingt sie ein wenig nach einer angesäuselte Oma und kann kleinen Kindern durchaus etwas Angst machen. Sehr gut gelungen dagegen die Besetzungen von Schubia (die leider in den neueren Folgen auch ausgetauscht wurde) und Walpurgia. Die Sprecherin von Walpurgia, Maria Axt, war übrigens die Lebensgefährtin des inzwischen leider ebenfalls verstorbenen Erzählers Joachim Nottke.

Fazit:

Insgesamt also eine wunderbare Bibi-Folge mit hohem Unterhaltungswert - ein ideales Geschenk für Kinder, die Hörspiele lieben.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Amanda: E. Teichmann
Walpurgia: M. Axt
Schubia: S. Thiesler
Erzähler: J. Nottke

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