* * * * *
Inhalt:
Benjamin genießt einen warmen Sommertag auf der Zoowiese. Otto kommt vorbei und schlägt vor, gemeinsam zum Rummel zu gehen. Benjamin hat erst keine Lust und will lieber entspannen, doch als Otto ihm Zuckerwatte verspricht, ist er überredet. Auf dem Rummelplatz angekommen, hat Benjamin dann auch schnell seinen Spaß.
Die beiden essen leckere Zuckerwatte, fahren mit dem Karussell und genießen die Stimmung. Da spricht sie eine ältere Frau an, die völlig verzweifelt ist. Ihr kleiner Enkel Paulchen ist verschwunden! Gerade eben haben sie sich noch Zuckerwatte gekauft, dann ging er plötzlich im Menschengewühl unter und ist nun nicht mehr zu sehen.
Benjamin und Otto erklären sich natürlich sofort bereit, der alten Dame beim Suchen zu helfen. Aber das ist alles andere als leicht, denn in dem Gedränge kann man kaum die Übersicht behalten, und es gibt sehr viele kleine Jungen ...
Bewertung:
Benjamin übt sich nicht nur gern in den verschiedensten Berufen, sondern er genießt auch seine Freizeit in vollen Zügen - und es ist keine Frage, dass bei ihm selbst ein Rummelplatzbesuch etwas spektakulärer abläuft als bei anderen Leuten.
Lehrreich und spannend
Die Atmosphäre auf dem Rummelplatz wird schön dargestellt. Otto und Benjamin essen die typische Zuckerwatte, und Otto erzählt auch von anderen Gerichten wie Fisch oder Würstchen mit Senf, die man an solchen Buden meistens bekommt. Sie fahren mit dem Karussell, durch die Geisterbahn und durch eine Märchenbahn. Besonders die Fahrt durch die Märchenbahn ist für Kinder unterhaltsam, denn Otto und Benjamin beschreiben die Figuren, die sie sehen, und Kinder können mitraten, um wen es sich dabei handelt, und werden vielleicht auch dazu angeregt, sich von ihren Eltern die entsprechenden Märchen erzählen zu lassen, sofern sie sie noch nicht kennen.
Vor allem aber werden in dem Hörspiel die Sorgen thematisiert, die es auslöst, wenn Kinder auf solchen Plätzen davonlaufen. Paulchens Oma ist völlig verzweifelt und hat sogar Angst, man könnte ihren Enkel entführt haben. So etwas Schlimmes ist natürlich nicht passiert, aber Kinder bekommen demonstriert, dass es nicht in Ordnung ist, sich einfach von den Eltern oder Großeltern zu entfernen, weil die in der Zwischenzeit höllische Ängste durchstehen. Dank Benjamins zuversichtlichem und beruhigendem Auftreten hat man nie Zweifel, dass er Paulchen finden wird, aber die Botschaft für Kinder ist eindeutig.
Interessant ist auch, dass die Folge nicht ganz so idealistisch-naiv wie manch andere gestaltet ist, in der alle Menschen sofort mithelfen - eine Passantin reagiert nämlich unwirsch auf die Suche nach Paulchen, da sie meint, die Eltern/Erziehungsberechtigten hätten besser auf ihn aufpassen müssen, und die Budenbesitzer beklagen sich, dass niemand mehr mit ihren Bahnen fährt, weil die meisten den verschwundenen Jungen suchen.
Viel Humor
Benjamins und Ottos Fahrt durch die Geisterbahn gehört zu den lustigsten Szenen der Serie überhaupt. Benjamin ist sehr bemüht, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen, und beteuert inständig, sich nicht zu fürchten, nur um kurz darauf vor lauter Schreck aufzuschreien. Herrlich ist auch der Moment, als Benjamin zu Otto sagt, er habe so nasse Hände, Otto daraufhin erwidert, er habe sie ihm gar nicht gegeben, und Benjamin ein hysterisches "Nein?!" entfährt - wer ihn denn nun tatsächlich angefasst hat, will er lieber gar nicht erst wissen.
Die Teufelsfigur, die sich bedrohlich vor den Geisterbahngästen aufbaut, beschwört Benjamin schließlich mit einem absurden "Lieber Teufel, tu mir nichts" und sorgt insgesamt mit seinem Verhalten dafür, dass die kleinen Zuhörer sich eher amüsieren als gruseln. In der Märchenbahn sorgt Benjamin ebenfalls für Heiterkeit, als er einzelne Figuren verwechselt und sich beim bösen Wolf, der sich dem Rotkäppchen nähert, mit einem drohenden "Der soll da weggehen!" in Rage redet.
Überwiegend gute Sprecher
Sehr überzeugend neben den Hauptsprechern ist vor allem Lola Luigi, die man öfter bei Bibi und Benjamin hört, etwa als energische Tante Herrn Tierliebs in "Benjamin als Gärtner" oder als die nette Frau Humer in "Bibi zieht um". Hinter dem Zuckerwattenverkäufer steckt Eberhard Prüter, heute bekannt als Graf Falkenstein in der Bibi-und-Tina-Reihe und hinter dem Märchenbahnbesitzer Wilfried Herbst, inzwischen legendär bei Bibi und Benjamin als Pichler, untertäniger Sekretär des Bürgermeisters, der hier aber längst nicht so kieksig wie in seiner Paraderolle spricht. Kurios ist die Besetzung des kleinen Paulchens, denn Katja Primel ist die dritte und aktuelle Otto-Sprecherin, während hier in der Folge noch Frank Schaff aktiv ist. Während Katja Primel (auch unter Kai Primel bekannt) als Otto später überzeugte, spricht sie Paulchen sehr gestelzt und übertrieben betont und ein wenig babyhaft.
Nur kleine Schwächen
Es fällt etwas störend auf, dass Benjamin zu locker an die Suche nach Paulchen herangeht. Es überredet dessen Oma, nicht sofort die Polizei einzuschalten, sondern erst noch zu warten, ob Benjamin und Otto ihn nicht zuerst finden. Einerseits ist es zwar schön, dass er Paulchens Oma so die größten Ängste nimmt, indem er sie beruhigt, aber vernünftiger wäre gewesen, zusätzlich zu seiner Suche die Polizei einzuschalten, um den Vorfall nicht zu bagatellisieren.
Zudem ist das Paulchen-Thema, da es recht früh in die Handlung eingebaut wird, etwas zu dominant und könnte diejenigen etwas enttäuschen, die sich auf einen reinen Rummelplatzbesuch von Benjamin gefreut haben. Ein bisschen schade ist auch, dass Karla Kolumna hier nicht mitmischt. Man hätte sie leicht für den Rummelplatzbesuch als Berichterstatterin einbauen können, da sie in anderen Folgen aus solchen Gründen auch in den Zirkus geht, und sie hätte die Suche nach Paulchen noch etwas turbulenter und spannender gestalten können.
Fazit:
Eine gute Folge zu den Themen Kirmesbesuch und verschwundenes Kind, die vor allem lehrreich und sehr witzig ist und die durch eine fast perfekte Besetzung glänzt. Von kleinen Schwächen abgesehen sehr amüsant und absolut zu empfehlen.
Sprechernamen:
Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: F. Schaff
Karussellbesitzerin: E.-M. Werth
Paulchens Oma: L. Luigi
Paulchen: K. Primel
Geisterbahnbesitzer: A. Herzog
Märchenbahnbesitzer: W. Herbst
Erzähler: J. Nottke
Benjamin genießt einen warmen Sommertag auf der Zoowiese. Otto kommt vorbei und schlägt vor, gemeinsam zum Rummel zu gehen. Benjamin hat erst keine Lust und will lieber entspannen, doch als Otto ihm Zuckerwatte verspricht, ist er überredet. Auf dem Rummelplatz angekommen, hat Benjamin dann auch schnell seinen Spaß.
Die beiden essen leckere Zuckerwatte, fahren mit dem Karussell und genießen die Stimmung. Da spricht sie eine ältere Frau an, die völlig verzweifelt ist. Ihr kleiner Enkel Paulchen ist verschwunden! Gerade eben haben sie sich noch Zuckerwatte gekauft, dann ging er plötzlich im Menschengewühl unter und ist nun nicht mehr zu sehen.
Benjamin und Otto erklären sich natürlich sofort bereit, der alten Dame beim Suchen zu helfen. Aber das ist alles andere als leicht, denn in dem Gedränge kann man kaum die Übersicht behalten, und es gibt sehr viele kleine Jungen ...
Bewertung:
Benjamin übt sich nicht nur gern in den verschiedensten Berufen, sondern er genießt auch seine Freizeit in vollen Zügen - und es ist keine Frage, dass bei ihm selbst ein Rummelplatzbesuch etwas spektakulärer abläuft als bei anderen Leuten.
Lehrreich und spannend
Die Atmosphäre auf dem Rummelplatz wird schön dargestellt. Otto und Benjamin essen die typische Zuckerwatte, und Otto erzählt auch von anderen Gerichten wie Fisch oder Würstchen mit Senf, die man an solchen Buden meistens bekommt. Sie fahren mit dem Karussell, durch die Geisterbahn und durch eine Märchenbahn. Besonders die Fahrt durch die Märchenbahn ist für Kinder unterhaltsam, denn Otto und Benjamin beschreiben die Figuren, die sie sehen, und Kinder können mitraten, um wen es sich dabei handelt, und werden vielleicht auch dazu angeregt, sich von ihren Eltern die entsprechenden Märchen erzählen zu lassen, sofern sie sie noch nicht kennen.
Vor allem aber werden in dem Hörspiel die Sorgen thematisiert, die es auslöst, wenn Kinder auf solchen Plätzen davonlaufen. Paulchens Oma ist völlig verzweifelt und hat sogar Angst, man könnte ihren Enkel entführt haben. So etwas Schlimmes ist natürlich nicht passiert, aber Kinder bekommen demonstriert, dass es nicht in Ordnung ist, sich einfach von den Eltern oder Großeltern zu entfernen, weil die in der Zwischenzeit höllische Ängste durchstehen. Dank Benjamins zuversichtlichem und beruhigendem Auftreten hat man nie Zweifel, dass er Paulchen finden wird, aber die Botschaft für Kinder ist eindeutig.
Interessant ist auch, dass die Folge nicht ganz so idealistisch-naiv wie manch andere gestaltet ist, in der alle Menschen sofort mithelfen - eine Passantin reagiert nämlich unwirsch auf die Suche nach Paulchen, da sie meint, die Eltern/Erziehungsberechtigten hätten besser auf ihn aufpassen müssen, und die Budenbesitzer beklagen sich, dass niemand mehr mit ihren Bahnen fährt, weil die meisten den verschwundenen Jungen suchen.
Viel Humor
Benjamins und Ottos Fahrt durch die Geisterbahn gehört zu den lustigsten Szenen der Serie überhaupt. Benjamin ist sehr bemüht, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen, und beteuert inständig, sich nicht zu fürchten, nur um kurz darauf vor lauter Schreck aufzuschreien. Herrlich ist auch der Moment, als Benjamin zu Otto sagt, er habe so nasse Hände, Otto daraufhin erwidert, er habe sie ihm gar nicht gegeben, und Benjamin ein hysterisches "Nein?!" entfährt - wer ihn denn nun tatsächlich angefasst hat, will er lieber gar nicht erst wissen.
Die Teufelsfigur, die sich bedrohlich vor den Geisterbahngästen aufbaut, beschwört Benjamin schließlich mit einem absurden "Lieber Teufel, tu mir nichts" und sorgt insgesamt mit seinem Verhalten dafür, dass die kleinen Zuhörer sich eher amüsieren als gruseln. In der Märchenbahn sorgt Benjamin ebenfalls für Heiterkeit, als er einzelne Figuren verwechselt und sich beim bösen Wolf, der sich dem Rotkäppchen nähert, mit einem drohenden "Der soll da weggehen!" in Rage redet.
Überwiegend gute Sprecher
Sehr überzeugend neben den Hauptsprechern ist vor allem Lola Luigi, die man öfter bei Bibi und Benjamin hört, etwa als energische Tante Herrn Tierliebs in "Benjamin als Gärtner" oder als die nette Frau Humer in "Bibi zieht um". Hinter dem Zuckerwattenverkäufer steckt Eberhard Prüter, heute bekannt als Graf Falkenstein in der Bibi-und-Tina-Reihe und hinter dem Märchenbahnbesitzer Wilfried Herbst, inzwischen legendär bei Bibi und Benjamin als Pichler, untertäniger Sekretär des Bürgermeisters, der hier aber längst nicht so kieksig wie in seiner Paraderolle spricht. Kurios ist die Besetzung des kleinen Paulchens, denn Katja Primel ist die dritte und aktuelle Otto-Sprecherin, während hier in der Folge noch Frank Schaff aktiv ist. Während Katja Primel (auch unter Kai Primel bekannt) als Otto später überzeugte, spricht sie Paulchen sehr gestelzt und übertrieben betont und ein wenig babyhaft.
Nur kleine Schwächen
Es fällt etwas störend auf, dass Benjamin zu locker an die Suche nach Paulchen herangeht. Es überredet dessen Oma, nicht sofort die Polizei einzuschalten, sondern erst noch zu warten, ob Benjamin und Otto ihn nicht zuerst finden. Einerseits ist es zwar schön, dass er Paulchens Oma so die größten Ängste nimmt, indem er sie beruhigt, aber vernünftiger wäre gewesen, zusätzlich zu seiner Suche die Polizei einzuschalten, um den Vorfall nicht zu bagatellisieren.
Zudem ist das Paulchen-Thema, da es recht früh in die Handlung eingebaut wird, etwas zu dominant und könnte diejenigen etwas enttäuschen, die sich auf einen reinen Rummelplatzbesuch von Benjamin gefreut haben. Ein bisschen schade ist auch, dass Karla Kolumna hier nicht mitmischt. Man hätte sie leicht für den Rummelplatzbesuch als Berichterstatterin einbauen können, da sie in anderen Folgen aus solchen Gründen auch in den Zirkus geht, und sie hätte die Suche nach Paulchen noch etwas turbulenter und spannender gestalten können.
Fazit:
Eine gute Folge zu den Themen Kirmesbesuch und verschwundenes Kind, die vor allem lehrreich und sehr witzig ist und die durch eine fast perfekte Besetzung glänzt. Von kleinen Schwächen abgesehen sehr amüsant und absolut zu empfehlen.
Sprechernamen:
Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: F. Schaff
Karussellbesitzerin: E.-M. Werth
Paulchens Oma: L. Luigi
Paulchen: K. Primel
Geisterbahnbesitzer: A. Herzog
Märchenbahnbesitzer: W. Herbst
Erzähler: J. Nottke
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